Kurzpredigt in Pandemiezeiten
- Steckt andre an, (mit einem Lächeln, mit guter Laune, mit eurer Haltung)!
- Seid positiv (im Denken, Reden und Handeln)!
- Pflegt Kontakte (im Internet, am Telefon und mit Briefen)!
- Seid ein Licht, (ein helles Köpfchen, ein vernünftig denkender Mensch mit Herz und Gottvertrauen)!
Amen
Buß- und Bettagsandacht
In Leipzig kann man viel besser einkaufen. Trotzdem machen sich einmal im Jahr etliche Leipziger auf den Weg nach Halle, immer an einem Mittwoch im November. Dann ist Buß- und Bettag, in Sachsen ein Feiertag, die Läden haben geschlossen. In Halle läuft dagegen alles ganz normal weiter, außer dass manche Kirchenglocken zum Abendgottesdienst rufen.
Und wofür gibt es diesen Tag? Was macht man da so, wenn man ihn ernstnehmen will? Was ist mit diesem alten Wort „Buße“ gemeint? Man kann sich hinsetzen, eine Kerze anzünden und eine halbe Stunde Zeit nehmen. Ganz für sich allein. Man kann das allmählich zu Ende gehende Jahr Revue passieren lassen: Was ist mir gelungen? Was hat mich gefreut? Und was ist missglückt? Was bereue ich? Was möchte ich in Zukunft anders machen? Wer möchte, kann ein Gebet zum Himmel schicken und sagen „Es tut mir leid.“ Man kann auch jemanden anrufen oder einen Brief schreiben, um etwas zu klären und um Verzeihung zu bitten.
Das ist weniger fröhlich als shoppen gehen. Aber man geht erleichtert und mit einem guten Gefühl ins neue Kirchenjahr, das schon am 1. Advent beginnt. Machen Sie es nicht wie die Leipziger. Probieren Sie den Buß- und Bettag einfach mal aus. Gute Gelingen und eine intensive halbe Stunde!
Pfarrer Eichert
Predigten und Hausandachten
- Kurzpredigt in Pandemiezeiten
- Buß- und Bettagsandacht
- Predigt am 1. August 2021
- Predigt Themengottesdienst Träume
Genesis 40 1-23 Lesung mit Musik - Predigt zu Offenbarung 5, 6-14 (Ostermontag)
- Hausandacht Ostern 2021
- „Mit Jesus unterwegs.“ Eine Hausandacht für Familien zum Osterfest 2021
- Hausandacht zum Gründonnerstagabend 1. April 2021
- Hausandacht am Palmsonntag, 28. März 2021
- „Hosianna, Hosianna, Hosianna in der Höh!“ Eine Hausandacht für Familien am 28. März 2021
- Hausandacht am 21.3.2021 5. Sonntag der Passionszeit – Judica
- „Wer will denn schon die Füße waschen?“ Eine Hausandacht für Familien am 21. März 2021
Wir - Hausandacht am 14.3.2021 Sonntag Lätare (Freuet euch!)
- „So schön wie am Anfang…“ Eine Hausandacht für Familien am 14. März 2021
- Hausandacht am 7.3.2021 3. Sonntag der Passionszeit – Okuli
- „Du hast mir die Augen geöffnet!“ Eine Hausandacht für Familien am 7. März 2021
- Hausandacht am Sonntag Reminiscere 28. Februar 2021
- „Was für ein Mensch?!“ Eine Hausandacht für Familien am 28. Februar 2021
- Hausandacht am 21.2.2021 1. Sonntag der Passionszeit – Invokavit
- Hausandacht zum Valentinstag (Sonntag Estomihi) am 14. Februar 2021
- „Du hast die Liebe wiedergefunden.“ Eine Hausandacht für Familien am 14. Februar 2021
- Hausandacht zum Sonntag Sexagesimae 7. Februar 2021 – Sechzig Tage vor Ostern
- Hausandacht für Familien am 7. Februar 2021
- Hausandacht für den Letzten Sonntag nach Epiphanias 31. Januar 2021
- „Du bist bei mir, Gott.“ Eine Hausandacht für Familien am 31. Januar 2021
- Hausandacht zum 3. Sonntag nach Epihanias, 24. Januar 2021
- Lasst die Kinder zu mir kommen!“
Eine Hausandacht für Familien am 24. Januar 2021 - Hausandacht zum 2. Sonntag nach Epiphanias, 17.1.2021
- Predigt am 1. Sonntag nach Epiphanias (10. 1. 2021) zu Römer 12, 1-3
Predigt am 1. August 2021
Ev Matth.13,44-46
Ep. Phil 3,7-14 Psalm 63
Pr: Matthäus 7, 24-27
Der heutige Predigttext steht bei Matthäus im 7. Kapitel, 24-27. Es ist der Schluss der berühmten Bergpredigt Jesu.
Jesus predigte und sprach: Darum, wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute. Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, fiel es doch nicht ein; denn es war auf Fels gegründet. Und wer diese meine Rede hört und tut sie nicht, der gleicht einem törichten Mann, der sein Haus auf Sand baute. Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, da fiel es ein und sein Fall war groß.
Beim Lesen des Textes fielen mir unweigerlich die Fernsehbilder der Flutkatastrophe im Westen und Süden unseres Landes ein. Bilder der Zerstörung: Häuser, die weggespült wurden von den Wassermassen, Straßen und Brücken, die eingestürzt waren und Keller, die vollliefen. Dabei waren längst nicht alle Häuser auf Sand gebaut und bereits Hochwasser erprobt.
Dennoch sprachen die Betroffenen von einer Katastrophe, die schlimmer war als das, was der Krieg angerichtet hatte.
Nicht nur Häuser und Straßen können durch ein Unglück zerstört werden. Auch können, im übertragenen Sinne, Lebenskonzepte, Karrieren, menschliche Beziehungen oder Ideologien zusammenstürzen wie ein Kartenhaus. Nicht zuletzt sprach man deshalb 1945 in Deutschland auch von einer Zusammenbruchs-Gesellschaft. Hitlers sogenanntes „Tausendjährige Reich“ sollte nur 13 Jahre währen.
Jesus greift das Bild eines Hauses, das auf Fels gegründet ist und allen Katastrophen widerstehen kann, auf, um seine Rede, seine Lehre zu bekräftigen.
Wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute, sagt er.
Ich kann mich fragen: Was ist für mich der Halt und das Fundament meines Glaubens? Was lässt mich die Stürme und Fluten meines Lebens aushalten? Was gibt mir Sicherheit und Zuversicht angesichts der vielen Unsicherheiten der heutigen Zeit? Ist es die Familie, meine Gesundheit, der Sozialstaat, sind es meine Freunde und Beziehungen oder meine Traditionen und Überzeugungen?
Die Antwort können wir oft erst geben, wenn wir schon mitten in der Krise stecken. Erst wenn es unsicher wird, zeigt sich, was taugt und hält. Wenn es uns gut geht, Sonntags morgens im Gottesdienst oder im Urlaub, da können wir nur hoffen und wünschen, was uns Halt in der Not gibt. Wenn wir aber mitten drin stecken und vom Unglück überrascht werden, dann sieht die Welt manchmal ganz anders aus.
Viele der Flutopfer, die im Fernsehen interviewt wurden, waren beeindruckt von so viel Solidarität und Mitmenschlichkeit, die ihnen von fremden Menschen entgegengebracht wurde, angesichts der großen Not, die sie betroffen hatte. Beten und mit Anpacken, das ist oft das, was in der Not hilft. Aber auch Zuhören, Hinschauen und präsent sein gehört dazu, etwa an einem Krankenbett oder in einem Trauergespräch.
Ein Leben ohne Stürme, ohne Momente, in denen alles zu wanken scheint - ein solches Leben gibt es nicht. Und gerade in solchen Phasen des Lebens, in denen es hart auf hart kommt, sind es am Ende eben nicht allein unsere theoretischen Ansichten und Überzeugungen, die den Ausschlag geben, sondern unser konkretes Tun.
Manches von dem, was Jesus in seiner Bergpredigt sagt, erscheint uns vielleicht, mit Abstand betrachtet, als naiv und übertrieben. In der konkreten Situation kann seine Rede aber durchaus ihre Kraft entfalten und hilfreich sein. Etwa das Gebot der Feindesliebe und der Satz:
„Wenn dich jemand auf deine rechte Wange schlägt, dann halte ihm die andere auch hin“. Diese Haltung kann hilfreich sein, um Gewaltspiralen zu durchbrechen. Sie kann uns helfen, aus der Opferrolle, aus der Rolle des Fremdbestimmten, eines Unterdrückten auszubrechen, ohne selbst zum Täter zu werden. Das, was sich auf den ersten Blick wie ein christlicher Gemeinplatz anhört, kann, wenn wir selbst in einer gewaltbelasteten Situation sind und nach einem Ausweg suchen, vielleicht plötzlich eine Lösung sein, die weder uns noch unserem Gegenüber seine Würde nimmt.
Oder wenn ich an den Ausspruch Jesu denke: "Wer zu seinem Bruder sagt: Du Narr!, der ist des höllischen Feuers schuldig." Was beim ersten Hören nach einer völlig überzogenen Drohung klingt, entfaltet seine ganze Wahrheit vielleicht erst dann, wenn ein schwelender Konflikt, der mit wenigen, unbedachten Worten begann, so hochgekocht ist, dass wir einander das Leben schon hier zur Hölle machen. Manches ins Unreine gesagte Wort kann eine ganze Lavine an Unheil auslösen. Angesichts vieler öffentlich geduldeter Hassparolen im Internet oder des emotional aufgeputschten politischen Säbelrasselns in den Medien und an den Stammtischen erscheinen diese Worte Jesu plötzlich alles andere als blauäugig, sondern sehr weitsichtig.
Wer meine Rede hört und tut, der gleicht einem Menschen, der auf Fels gebaut hat, sagt Jesus. Sich der Rede Jesu erinnern und sich durch das Wort Gottes leiten lassen, das bringt Stabilität ins Leben. Ein feste Burg ist unser Gott, konnte Luther angesichts der verheerenden Zustände seiner Zeit singen.
Und er war sich nicht immer so sicher. Oft überkamen ihn auch Zweifel.
Deshalb ist es gut zu wissen, dass zur Rede Jesu, speziell der Bergpredigt auch das Vaterunser gehört. Dort heißt es: Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Und vergib uns unsere Schuld.
Es wird immer Bereiche geben, in denen es uns mehr oder weniger gelingt, auf die Worte Jesu zu bauen, und andere, in denen wir immer wieder daran scheitern und schuldig werden. Manchmal helfen uns sogar erst die Stürme unseres Lebens, klarer zu sehen, wo wir in der Vergangenheit auf Sand gebaut haben und wo auf Fels; wo etwas wirklich trägt und wo wir von vorne anfangen müssen zu bauen. Oft erkennen wir unsere waren Freunde erst in der Not. Manchmal ist das, was uns bleibt, nur ganz wenig. Aber das reicht zum Überleben. In einem Buch las ich über eine Frau, die auf ihrem Sterbebett noch sagen konnte: Ich habe keinen Doktortitel und ich habe keine Karriere machen können, ich hinterlasse auch kein Haus und habe kein größeres Vermögen, aber ich habe eine Ehe gerettet und drei wunderbare Kinder erzogen.
Das ist auch, was uns die Rede Jesu lehrt, die Dankbarkeit für die erfahrene Gnade Gottes und die Ehrfurcht vor dem Leben. Beides sind Fundamente für unser Leben. Und das Wissen: ich bin angenommen, auch wenn so manches in meinem Leben zusammengestürzt ist oder erneut aufgebaut werden musste. Ich darf jeden Tag neu beginnen, weil Gott die Sonne wieder über mir aufgehen lässt. Und ich glaube daran, dass er mir und vielen anderen, die sich darauf verlassen, die Kraft geben wird, das eigene Lebenshaus zu bauen, und das unserer Gesellschaft und unserer Kirche und unserer Erde. Wir müssen es nicht allein aus eigener Kraft tun, denn er baut ja mit. Gott sei Dank. Amen
EG 357, 1.2.4 Ich weiß woran ich glaube
Predigt Themengottesdienst Träume
Genesis 40 1-23 Lesung mit Musik
Predigt
Gefangensein erzeugt Stress, Gefangensein macht krank. Gefangensein reduziert den Menschen auf die wesentlichen Dinge im Leben. Was wird mir plötzlich wichtig und unverzichtbar, wenn es eng wird in meinem Leben, wenn die Luft zum Durchatmen knapp wird? Für viele war und ist die Zeit der Pandemie so eine Lehrzeit über das Gefangensein.
Langjähriges Eingesperrtsein kann aber auch innere Frei-Räume erschließen.
Menschen werden kreativ, um in ihrem beengten Leben , überleben zu können.
Das haben wir in unserer Gesellschaft auch erleben können. Das kann ich aber auch etwa bei Langstraflern im Gefängnis sehen, wenn sie versuchen, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Das kann ich aber auch von Menschen mit Behinderungen lernen, die gefangen in ihrem Körper sind. Wie gelingt es ihnen, so zu leben, dass sie wieder Freude am Leben haben und sogar fröhlich lachen und singen können? Unsere Träume können uns dabei helfen, lebensnotwendige Freiräume wieder erfahrbar zu machen und Hoffnung über unsere Grenzen hinaus zu wecken.
Was träumen Gefangene? In unserer Geschichte von Josef, träumen der Mundschenk und der Bäcker von ihrer Zukunft.
Josef weiss, die Träume zu deuten. Der eine wird seinen vorherigen Beruf weiter ausführen können. Er wird begnadigt. Der andere wird zum Tode verurteilt. Aus meiner Arbeit als Gefängnisseelsorger weiß ich: Oft sind es die Träume, die Gefangene motivieren, positiv an ihre Zukunft zu denken. Manchmal sind es nur ganz kleine Ziele, die sie sich setzen: eine Arbeit finden, wieder Kontakt zur Familie aufnehmen, umziehen, neue Freunde finden. Nicht mehr straffällig werden. Oft sind die Hürden aber auch sehr groß, die ihren Plänen im Wege stehen. Und dann sind es Angstträume, die sie verfolgen. Angst vor Schulden, Angst, dass die alte Wohnung weg ist oder ausgeräumt. Die Angst, als Vorbestrafter keine Arbeit zu finden. Die Angst, wieder in die alten kriminellen Kreise zu geraten. Angst vor dem Richter. Sprachbarrieren, Schulbarrieren, Beziehungsbarrieren.
Träume nehmen manchmal Ereignisse vorweg. Sie sind so klar und real, als wären sie schon erfüllt.
In Psalm 126 , wird die Rückführung des Volkes Israel aus der Babylonischen Gefangenschaft im Jahre 538 vorweggenommen. Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird, dann werden wir sein wie die Träumenden. Dann wird unser Mund voll Lachens und unsere Zunge voll Rühmens sein. Dann wird man sagen unter den Völkern: der Herr hat Großes an uns getan.
Martin Luther King und andere vor und nach ihm entwickelten die große Vision einer Gesellschaft, in der Schwarze und Weiße gleichberechtigt nebeneinander und miteinander leben können. Und er verkündete diese Vision in seiner berühmten Rede vom August 1963, in der es heißt: Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der man sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilen wird.
Martin Luther King musste sein bürgerliches Engagement gegen Rassismus mit dem Leben bezahlen. Vielen anderen Visionären dieser Welt erging es ähnlich. Sie konnten das Gelobte Land, von dem sie geträumt hatten, nicht betreten. Aber sie konnten es in ihren Träumen bereits sehen. Und sie gaben den Staffelstab weiter an die folgenden Generationen. Es bedurfte immer wieder einer brennenden Geduld , wie sie in dem gleichnamigen Roman über Pablo Neruda genannt wird, um weiter an die Erfüllung der Träume der Menschheit zu glauben. Eine Geduld, die auch von Rückschlägen und Niederlagen weiß, die aber brennend genug ist, das Feuer der Begeisterung an die Jugend weiterzugeben. Das sehen wir auch heute, wenn sich etwa Jugendliche Demonstranten mit den sogenannten „Omas gegen rechts“ auf der Straße treffen und gemeinsam aufbegehren gegen den nicht aufhören wollenden Wahn einer selbsternannten Herrenrasse. Manchmal ist es auch umgekehrt, dass die Jugend die ältere Generation an ihre Versprechen erinnert.
Der Traum von der Freiheit ist so alt wie die Menschheit selbst. Und gerade in letzter Zeit ist uns die Freiheit so wertvoll geworden, wie lange nicht.
Mancher von uns wird vielleicht schon geträumt haben und sich vorgestellt haben, wie es sein wird, wenn die Beschränkungen der Covid-Bestimmungen wegfallen. Wen werde ich zuerst besuchen? Mit wem werde ich mich treffen? Was werden wir uns wieder gönnen? Womit werden wir uns wieder erfreuen?
Es gibt aber auch die anderen Unfreiheiten unseres Lebens, die durch das letzte Jahr ans Tageslicht gekommen sind und von denen nicht klar ist, ob wir uns von selbst aus diesen selbstverursachten Zwängen und Gefängnissen befreien können. Der Konsumzwang, der Zwang, up to date zu sein, nicht aufzufallen, den mainstream mitzumachen, es den anderen recht zu machen, um nicht ausgegrenzt zu werden. Mancher erlebt seinen Alltag weiterhin als Angstgefängnis. Angst, zu versagen, Angst nicht leistungsstark genug zu sein, nicht genügend Schritte gegangen, nicht genügend Geld verdient oder genügend Anerkennung bekommen zu haben.
Wie oft sind wir bereit, unsere Freiheiten zu opfern und uns anzupassen? Wie oft flüchten sich Menschen in Suchtabhängigkeiten, um den Alltag überstehen zu können? Wie oft holen sie noch mehr aus ihrem Leben, aus der Natur, aus ihrem Körper heraus: noch mehr Arbeit, noch mehr Anstrengung, noch mehr Selbstaufgabe, bis dann der Körper oder unsere Umwelt sagen: ich kann nicht mehr. Du hast den Bogen zu weit gespannt. Sei gnädiger mit dir, deinem Körper, deiner Seele und deiner Umwelt, wenn dir etwas am Weiterleben liegt. Befreie dich von deiner Angst, nicht zu genügen, etwas zu verpassen oder nicht gut genug zu sein.
Joh 16.33) Jesus sagt: in der Welt habt ihr Angst, aber siehe ich habe die Welt überwunden. Unser Altarkreuz wurde nach diesem Bibelwort gestaltet. Hier steht ein Mann aufrecht vor uns, der sich zwar auch aufgeopfert hat, aber nicht um vor einem eifernden Gott zu bestehen, sondern um uns den einzigen Weg zu zeigen, den es sich lohnt zu gehen, nämlich den Weg der Liebe, den Weg der Liebe zu allem was lebt, den Weg der Nächstenliebe, und das beinhaltet auch die Liebe zu unserer nächsten Generation. Aber noch nach einem zweiten Jesuswort ist unser Altarkreuz geformt worden. Es ist die Aussage des Auferstandenen: Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. Ich könnte im Sinne der heutigen Predigt ergänzen: Meine Kraft ist in den Träumenden mächtig. Träumer, Visionäre und Propheten, haben schon ganze Weltreiche zum Einsturz gebracht. Oft von den anderen belächelt oder als Spinner abgetan, haben sie aber immer wieder Millionen von Menschen mobilisiert und neue Wege des Friedens und der Versöhnung gesucht und gefunden.
Hanns Dieter Hüsch, hat unseren Eingangspsalm fast bis zur Unkenntlichkeit umgedichtet und in einen Traum verwandelt, der nur so vor Hoffnung und Fröhlichkeit strotzt. Bei ihm ist nichts mehr vom Gefangensein zu hören, sondern vom frei sein, wenn er schreibt:
Ich bin vergnügt, erlöst, befreit.
Gott nahm in seine Hände meine Zeit,
mein Fühlen, Denken, Hören, Sagen,
mein Triumphieren und Verzagen,
das Elend und die Zärtlichkeit.
Was macht, dass ich so fröhlich bin
im meinem kleinen Reich?
Ich sing und tanze her und hin
vom Kindbett bis zur Leich.
Was macht dass ich so furchtlos bin
an vielen dunklen Tagen?
Es kommt ein Geist in meinen Sinn,
will mich durchs Leben tragen.
Was macht, dass ich so unbeschwert
und mich kein Trübsinn hält?
Weil mich mein Gott das Lachen lehrt
wohl über alle Welt.
(Hans Dieter Hüsch nach Ps. 126)
Amen
Download als PDF: Predigt Themengottesdienst Träume.pdf
Predigt zu Offenbarung 5, 6-14 (Ostermontag)
Liebe Gemeinde,
schauen Sie sich doch mal den Baum auf dem Bild an! Wobei das Wort „Baum“ maßlos übertrieben ist. Er wächst so schief, dass man sich fragt, wie er sich überhaupt noch aufrecht hält. Vielleicht ist er Ihnen auch schon aufgefallen, er steht im Garten vor unserm Gemeindehaus. Jedesmal, wenn ich ihn gesehen habe, empfand ich eine Mischung aus Spott und Mitleid.
Doch dann, auf einmal, blüht er in strahlendstem Gelb! Schmückt sich, leuchtet, macht auf sich aufmerksam. Als ich das bemerkt hatte, war ich berührt: Wie kann dieses schiefe Bäumchen so frech sein und so fröhlich, so eins mit sich und der Welt? Zwei, drei kümmerliche Blüten – das wäre seinem Erscheinungsbild angemessen. Und dann haut es so unverschämt auf Pauke.
An diesen Baum habe ich denken müssen bei unserem Predigttext: Das Lamm – geschlachtet. Ohnmächtig, ausgeliefert, schwach. Gezeichnet von den tödlichen Wunden. Jesus – gekreuzigt. Vorher gefoltert mit Faustschlägen und Peitschenhieben. Und verspottet, beleidigt, herabgewürdigt. Die Wunden sind überdeutlich zu sehen.
Und dann dieser Glanz! Das Lamm, das geopferte, lebt. Wird gepriesen von abertausenden Engeln. Hat seinen Ehrenplatz an Gottes Thron. Ist erfüllt mit Heiligem Geist. Trägt die Hörner als Zeichen der Macht. Und bekommt das geheimnisvolle Buch überreicht. Und ist damit Herr der Geschichte und des Lebens überhaupt. – So sieht es Johannes, der verbannte Christ, in seiner Vision auf der Insel Patmos. Als „Offenbarung des Johannes“ ist sie in die Bibel eingegangen.
Und das Lamm steht für Jesus. Der Gekreuzigte, der Verspottete und Gemarterte lebt! Er wird gesehen von den Frauen, die sein Grab besuchen, und von seinen Jüngern auch. So berichten es die Evangelien.
Und mit ihm lebt das, wofür er eingetreten ist: Gottes Liebe auf Erden. Gottes Liebe zu den Schwachen und Bedrückten. Den Leidenden. Den Gezeichneten. Den Krummen und Schiefen und Unansehnlichen. Blühen sollen sie! Leuchten sollen sie! Leben sollen sie ganz neu!
Deshalb ist dieser rätselhaft-schöne Text aus der Offenbarung ein Ostertext. Deshalb ist dieses windschiefe blühende Bäumchen ein Osterbaum. Zu Recht hat unser Christenlehreteam die Kinder aufgefordert, es mit Ostereiern zu schmücken. Und deshalb wird es Zeit, darüber nachzudenken, wie wir blühen und leuchten und auferstehen mitten im Leben!
Manche hadern mit ihrem Äußeren: Ich bin zu dünn, zu schlaksig, mit hölzernen Bewegungen. – Ich bin zu dick. Niemand sieht mich gern an, und in den Spiegel schauen mag ich gleich garnicht. – Ich bin zu alt, werde faltig und grau. Die guten Jahre sind offensichtlich vorbei.
Und wenn du dich annehmen könntest? Und anfreunden mit dir? Und das eine oder andere entdecken, das dir doch gefällt? Auch schiefe Bäume können blühen. Und dicke Menschen lachen. Und schlaksige tanzen. Und alte lieben. Da ist Leben in dir! Gott weckt es auf, jeden Tag neu. Lass es zu! Lass es Blüten treiben! Und wenn du denkst, jetzt trage ich wirklich zu dick auf, dann ist es wahrscheinlich genau richtig.
Manche hadern mit ihrem Inneren: Sie haben wenig Selbstvertrauen, zweifeln an sich, halten sich lieber zurück. Was ich denke, will doch keiner hören. Ich kann mich auch garnicht so gut ausdrücken wie andere. Was ich anpacke, geht sowieso schief. Besser, ich lasse die anderen machen, ehe ich mich blamiere.
Und wenn du etwas wagen würdest? Ja, ich bin unsicher, aber ich versuche es doch. Es könnte ja, wie aus Versehen, gelingen. Ja, ich sage jetzt doch meine Meinung. Ihr müsst mir nicht zustimmen, aber so sehe ich das! Und mit jedem Schritt, den du riskierst, ist eine Blüte mehr zu sehen. Denn es steckt Gutes in dir. Gott hat es dir geschenkt. Nur entdecken und entfalten musst du es selbst.
Und manche sind gezeichnet vom Leben. Wurden verletzt von anderen Menschen. Mussten Schlimmes ertragen. Manche ersticken an Sorgen. Sind gebeugt von Angst. Man sieht es ihnen an. Wie dem Lamm in der Johannesoffenbarung. Wie dem Auferstandenen, der auf alten Bildern mit den Wundmalen dargestellt wird. Es gibt seelische Wunden, die genauso schlimm sind wie körperliche Verletzungen, nur dass sie langsamer heilen.
Und doch: Neues Leben ist möglich. Auferstehen ist möglich. Schon jetzt! Man muss dafür nicht stark sein und kräftig und eine Frohnatur ohnegleichen. Nimm, was Gott dir schenkt an Gutem, an Freundlichkeit, an Glücksmomenten. Und vertraue darauf, dass auch Schlimmes heilen kann. Du bist doch voller Leben, das will sich bahnbrechen. Und bei jeder Knospe, die aufblüht, jubeln tausend Engel und freuen sich mit!
Der gemarterte Christus, der über den Tod triumphiert. Auch hier, auf dem mittleren Altarfenster, können wir ihn sehen. Das geopferte Lamm, dem alle Engel dienen. Mit dem Buch des Lebens in der Hand. Der windschiefe Osterbaum in seiner fröhlich-frechen Blütenpracht. Wenn ich ihn jetzt sehe, empfinde ich Bewunderung. Und wir – zurückhaltend oder fröhlich oder erwartungsvoll – auf dem Weg zu unserer Auferstehung. Es wird spannend. Frohe Ostern! Amen.
Hausandacht Ostern 2021
Wir freuen uns, dass diese Hausandacht den Weg zu Ihnen gefunden hat. Gönnen Sie sich einen Moment Ruhe. Nehmen Sie sich Zeit für diesen geistlichen Impuls. Wenn Sie mögen, sprechen Sie die Gebete laut, und wenn Sie das Lied kennen, singen Sie es. Zünden Sie eine Kerze an, denn Jesus Christus, das Licht der Welt, ist bei Ihnen.
Eröffnung
Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen
Psalmgebet (aus Psalm 118)
Danket dem HERRN; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich. In der Angst rief ich den HERRN an; und der HERR erhörte mich und tröstete mich. Der HERR ist mit mir, darum fürchte ich mich nicht; was können mir Menschen tun? Es ist gut, auf den HERRN vertrauen und nicht sich verlassen auf Menschen. Es ist gut, auf den HERRN vertrauen und nicht sich verlassen auf Fürsten. Man stößt mich, dass ich fallen soll; aber der HERR hilft mir. Der HERR ist meine Macht und mein Psalm und ist mein Heil. Man singt mit Freuden vom Sieg in den Hütten der Gerechten: Die Rechte des HERRN behält den Sieg!
Ich werde nicht sterben, sondern leben und des HERRN Werke verkündigen. Der HERR züchtigt mich schwer; aber er gibt mich dem Tode nicht preis. Ich danke dir, dass du mich erhört hast und hast mir geholfen. Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden. Das ist vom HERRN geschehen und ist ein Wunder vor unsern Augen. Dies ist der Tag, den der HERR macht; lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.
Bibelwort: Die Frauen am leeren Grab (Markus 16,1-8)
Als der Sabbat vorüber war, kauften Maria aus Magdala, Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um damit zum Grab zu gehen und Jesus zu salben. Am ersten Tag der Woche kamen sie in aller Frühe zum Grab, als eben die Sonne aufging. Sie sagten zueinander: Wer könnte uns den Stein vom Eingang des Grabes wegwälzen? Doch als sie hinblickten, sahen sie, dass der Stein schon weggewälzt war; er war sehr groß.
Impuls:
Was steht auf dem Stein, der vor unserer Seelentür liegt?
Angst vor der Zukunft, Angst vor Ansteckung, Sorgen um die Zukunft unserer Kinder, Furcht vor Fremdbestimmung und weiteren Einschränkungen, Ungewissheit, Finanzielle Nöte, Trauer um Verstorbene, Bangen um die Arbeitsstelle, Sorgen um die Umwelt, Angst vor Kriegen, Wut und Ohnmacht, Ratlosigkeit und Ungeduld?
All das kann unsere Seele belasten.
Wer wälzt uns den Stein weg? Von wem kommt uns Hilfe?
Als die drei Frauen am Ostermorgen vor dem Grab standen und genau hinblickten, sahen sie, dass der Stein schon weggewälzt war; er war sehr groß.
Das Leben hatte gesiegt. Die Liebe hatte gesiegt. Die Hoffnung hatte gesiegt. Noch fürchteten sie sich sehr. Aber der Stein war schon fortgenommen. Es brauchte noch viele Glaubenszeugen, bis aus der Trauer wieder Freude wurde.
Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden, hörten sie sagen. (Lukas 24.1-8)
Wir leben von Ostern her. Der Stein ist bereits fortgewälzt. Der Weg ins Leben ist wieder frei. Das Leben ist Gottes Versprechen an uns. Wenden wir also unseren Blick wieder dem Leben zu. Schauen wir auf die Möglichkeiten und Chancen unseres Lebens und feiern wir unsere eigene innere Auferstehung!
Lied
Christ ist erstanden
von der Marter allen.
Des sollen wir alle froh sein,
Christ will unser Trost sein.
Kyrieleis.
Wär er nicht erstanden,
die Welt, die wär vergangen,
seit dass er erstanden ist,
so loben wir den Herrn Jesu Christ.
Kyrieleis.
Gebet
Lebendiger, lebensschaffender Gott,
spiel uns das Lied vom Leben ins Ohr, damit wir von der Hoffnung singen können trotz so viel Sterbens in unserer Welt.
O Herr, hilf, lass wohlgelingen, dass das Licht des Ostermorgens
uns aufweckt aus Trägheit und Zweifel
und alle Düsternis aus uns vertreibt. Amen
Segen
Mögen heute die ersten Sonnenstrahlen, die dein Herz erwärmen, auch deinen Nachbarn erreichen. Mögen die ersten Worte, die aus deinem Mund kommen, einen Menschen glücklich machen. Mögen deine Schritte den Weg zu deinem Nächsten finden und den Alltag zum Fest werden lassen. Möge Gott dich segnen.
Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Osterfest!
Ihr Pfarrer Friedhelm Kasparick
Downloads:
Hausandacht Ostern 2021 (zum Ausdrucken).pdf
„Mit Jesus unterwegs.“ Eine Hausandacht für Familien zum Osterfest 2021
Wir freuen uns, dass diese Hausandacht den Weg zu Ihnen gefunden hat und dass Sie mit Ihrer Familie nun diesen kleinen Gottesdienst feiern wollen. Bevor Sie mit der Andacht beginnen, sollten Sie vorbereiten, was Sie gleich brauchen werden.
Lesen Sie sich vorab die Geschichte durch, damit Sie sie dann gut erzählen. Diesmal geht es natürlich um Ostern. Um die Geschichte mit Ihren Kindern nachzuspielen, brauchen Sie einige Figuren: einen Jesus, zwei Jünger auf dem Weg und viele Jünger in Jerusalem, einen Tisch für Jesus und die zwei Jünger.
Bereiten Sie einen Tisch vor, um den Sie sich mit Ihrer Familie versammeln. Stellen Sie eine Kerze auf den Tisch und legen Sie Zündhölzer oder ein Feuerzeug bereit. Wenn Sie ein Kreuz haben, legen Sie es mit auf den Tisch, als Zeichen für Jesus, der gekreuzigt wurde und auferstanden ist. Stellen Sie einige Teelichte bereit.
Wir laden Sie ein im Rahmen dieser Andacht als Familie ein Agapemahl zu feiern. Dafür brauchen Sie ein Stück Brot und einen Becher Saft. Stellen Sie beides bereit.
Sie können sich diese Andacht am Mittwoch im Paulusgemeindehaus oder zu den Gottesdienstzeiten in der Pauluskirche abholen. Die Lieder für diese Andacht und die Bastelanleitung für die „Osterdrehscheibe“ finden Sie unter:
https://padlet.com/vikar_alexander_barth/84dzima7ozi83eii
Schaffen Sie sich eine störungsfreie Atmosphäre. Stellen Sie das Telefon aus, legen Sie das Smartphone zur Seite. Sie haben sich diese Ruhe verdient!
Wenn alles vorbereitet ist, versammeln Sie sich mit Ihrer Familie um den Tisch. Die Andacht kann beginnen. Wir wünschen Ihnen eine gesegnete Zeit.
Eröffnung
Zünden Sie die große Kerze an. Sprechen Sie dabei:
Ich zünde diese Kerze an, damit ihr Licht scheint. Jesus ist auferstanden. Das Licht vertreibt die Finsternis. Jesus lebt und ist jetzt bei uns.
Gebet
Wo ich gehe, wo ich stehe, bist du, Gott, bei mir.
Wenn ich dich auch niemals sehe, weiß ich dennoch: Du bist hier.
Amen.
Lied: Der Herr ist auferstanden
Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja. Halleluja.
Geschichte „Jesus geht mit“
Erzählen oder lesen Sie die Geschichte vor. Dabei stellen Sie die Figuren auf den Tisch. Im Anschluss können die Kinder die Geschichte nachspielen, um das Gehörte zu verinnerlichen.
Es war Abend geworden. Zwei Männer wanderten von Jerusalem zu dem kleinen Dorf Emmaus. Sie waren Freunde von Jesus. Traurig gingen sie nebeneinander her und unterhielten sich miteinander.
„Nun ist alles vorbei“, klagte der eine. „Jesus ist tot. Aber wir hatten gehofft, dass er unser König wird!“
„Ja!“ fiel der andere ein. „Warum musste Jesus nur sterben? Das werde ich nie begreifen.“
Als sie so redeten, holte ein Fremder sie ein. Erst bemerkten sie ihn gar nicht. So sehr waren sie in ihr Gespräch vertieft. Doch der Fremde sprach sie an: „Von wem redet ihr? Warum seid ihr so traurig?“
Die beiden blieben stehen und sahen den Fremden erstaunt an. „Wie?“ fragten sie ihn. „Du weißt nicht, was in Jerusalem geschehen ist?“ „Was denn?“ fragte der Fremde.
Da fingen die beiden an zu erzählen: „Kennst du Jesus von Nazareth? Er wurde getötet und ans Kreuz gehängt wie ein Verbrecher. Er hat nur Gutes getan. Und wir hatten gehofft, er sei der Retter und werde unserm Volk helfen. Doch nun ist er tot, schon den dritten Tag. Nun stell dir vor, heute morgen kamen Frauen, die sagten: `Jesus lebt! Sein Grab ist leer.´ Doch wir wissen nicht, was wir davon halten sollen.“
„Ach ihr!“ rief der Fremde. „Warum wollt ihr nicht glauben, was doch die Propheten vorausgesagt haben? Musste es nicht so geschehen? Wenn Jesus der Retter ist, musste er dann nicht leiden und sterben und auferstehen?“ Und er erklärte ihnen alles, was in den Heiligen Schriften über den Retter stand.
Die beiden hörten aufmerksam zu. Wie lebendig der Fremde die Schriften auslegte! Ganz anders als ihre Gelehrten! So etwas hatten sie noch nie gehört. Wer konnte dieser Fremde nur sein?
Es war schon spät, als sie in Emmaus ankamen. Die Sonne ging bereits unter. Da nahm der Fremde Abschied und wollte weiterziehen. Aber die beiden drängten ihn und luden ihn ein: „Zieh bitte nicht weiter! Bleibe bei uns! Denn bald wird es Nacht.“
Da ging der Fremde mit in ihr Haus und setzte sich mit ihnen zu Tisch. Und er nahm das Brot, dankte Gott, brach es und gab es den beiden. Die aber starrten ihn an, mit aufgerissenen Augen. Mit einem Mal begriffen sie, wer da bei ihnen saß: Jesus war es, ihr Retter und Herr! Leibhaftig saß er vor ihnen. Er lebte! „Jesus!“ wollten sie rufen. „Bist du es wirklich?“ Aber da war Jesus nicht mehr zu sehen.
Die Freunde sahen sich betroffen an. „Wie ist das nur möglich?“ fragten sie sich. „Den ganzen Weg ging Jesus mit uns. Aber wir haben ihn nicht erkannt. Und doch! Wie ging uns das Herz auf, als er mit uns sprach und uns die Heilige Schrift erklärte!“
Da hielt es sie nicht mehr in ihrem Haus. Schnell standen sie auf und liefen noch am selben Abend nach Jerusalem zurück. Dort eilten sie zu dem Haus, wo die Jünger versammelt waren, klopften an die Tür und riefen: „Macht auf! Wir sind es, die Freunde aus Emmaus! Wir haben gute Nachricht für euch!“
„Wir auch“, riefen die Jünger ihnen entgegen. „Jesus ist auferstanden! Er ist Petrus erschienen.“ „Ja!“ fielen die beiden ein. „Er ist wahrhaftig auferstanden!“ Und sie erzählten voll Freude, was sie auf dem Weg erlebt hatten und in ihrem Haus, als Jesus das Brot für sie gebrochen hatte.
Zum Nachdenken für die Eltern
Jesus ist auferstanden – das ist schwer zu begreifen. Die Jünger konnten es nur, weil Jesus zu ihnen gekommen ist und ihnen die Augen geöffnet hat. Hatten Sie auch schon solche Momente, in denen es Ihnen wie Schuppen von den Augen fiel?
Haben Sie ein Bild für sich gefunden, wie das mit der Auferstehung sein könnte?
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Lied: Ich möchte‘, dass einer mit mir geht
1.) Ich möcht', dass einer mit mir geht, der's Leben kennt, der mich versteht,
der mich zu allen Zeiten kann geleiten. Ich möcht', dass einer mit mir geht.
2.) Ich wart', dass einer mit mir geht, der auch im Schweren zu mir steht,
der in den dunklen Stunden mir verbunden. Ich wart', dass einer mit mir geht.
3.) Es heißt, dass einer mit mir geht, der's Leben kennt, der mich versteht,
der mich zu allen Zeiten kann geleiten. Es heißt, dass einer mit mir geht.
4.) Sie nennen ihn den Herren Christ, der durch den Tod gegangen ist;
er will durch Leid und Freuden mich geleiten. Ich möcht', dass er auch mit mir geht.
Agapemahl
Wir laden Sie ein, mit Ihrer Familie ein Agapemahl zu feiern. Das ist eine alte Tradition in der Kirche. Wir essen von einem Brot und trinken aus einem Becher. Wir gehören zusammen.
„Agape“ heißt Liebe. Bei einem Agapemahl teilen wir die Gaben, die wir haben, und spüren: Gott ist bei uns, wenn wir seine Liebe weitergeben. Seine Liebe überwindet alle Grenzen – sogar den Tod. Er ist bei uns. In dieser Hoffnung feiern wir dieses Mahl.
Wir beten:
Gott wir danken dir, dass du uns liebst. Du schenkst uns Brot und alles, was wir zum Leben brauchen: ein Dach über dem Kopf, die Luft zum Atmen, liebe Menschen an unserer Seite. Dafür danken wir dir.
Gott, wir danken dir, dass du uns liebst. Du schenkst uns Saft und alles, was unser Leben schön macht: das Spielen und das Lachen, den Sonnenschein, die Blumen und den Gesang der Amsel. Dafür danken wir dir.
Wir bitten dich: Hilf uns, deine Liebe weiterzugeben. Öffne unsere Augen, dass wir deine Spuren in unserem Leben entdecken und spüren, dass du uns begleitest auf unseren Wegen. Amen.
Teilen Sie nun Brot und Traubensaft miteinander.
Lied: Der Herr ist auferstanden
Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja. Halleluja.
Gebet
Für das Gebet brauchen Sie die Teelichte. Überlegen Sie, an wen Sie und Ihre Kinder denken und für wen Sie beten wollen. Für jede und jeden wird eine Kerze angezündet. Größere Kinder können das natürlich selbst machen. Zünden auch Sie eine Kerze an, für Menschen, die jemanden brauchen, der sie auf einem schweren Weg begleitet. Zum Abschluss sprechen Sie folgendes Gebet:
Lieber Gott, wir danken dir. Dein Sohn Jesus ist auf die Welt gekommen, um uns zu zeigen, wie sehr du uns liebst. Er ist gestorben und auferstanden, damit wir erkennen, dass uns nichts von dir und deiner Liebe trennen kann. Wir bitten dich, dass du bei uns bist, wo auch immer wir hingehen. Berühre das Herz der Menschen, die einsam sind oder Angst haben. Stärke uns, wenn wir deine Liebe weitergeben. Amen.
Vaterunser
Und nun beten Sie das Gebet, das alle Christen miteinander verbindet:
Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Segen
Geben Sie Gottes gute Kraft weiter. Fassen Sie sich an den Händen und sprechen Sie:
Jesus lebt. Er ist bei uns.
Jesus lebt. Er geht mit uns.
Jesus lebt. Er liebt uns.
Sein Segen begleite uns – immer und überall.
Amen.
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Wir hoffen, Ihnen und Ihrer Familie haben die Andachten in diesem Frühjahr gutgetan.
Wenn Sie mögen, geben Sie uns gern noch einmal Rückmeldung auf
Hausandacht zum Gründonnerstagabend 1. April 2021
Wir freuen uns, dass diese Hausandacht den Weg zu Ihnen gefunden hat.
Gönnen Sie sich einen Moment Ruhe. Nehmen Sie sich Zeit für diesen geistlichen Impuls. Wenn Sie mögen, sprechen Sie die Gebete laut, und wenn Sie das Lied kennen, singen Sie es. Zünden Sie eine Kerze an, denn Jesus Christus, das Licht der Welt, ist bei Ihnen. Für diese Hausandacht brauchen Sie ein Stück Brot und ein Glas mit Wein oder Traubensaft.
Eröffnung
Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen
Psalmgebet
Du hast ein Gedächtnis gestiftet, Gott,
damit wir deine Wunder erkennen
und deine Barmherzigkeit schmecken und sehen.
Ich danke dir, Gott, von ganzem Herzen.
Ich will vor aller Welt deine Werke preisen.
Denn das Werk deiner Hände ist herrlich,
und was du tust, hat ewig Bestand.
Du gibst uns Brot in Fülle
und Speise, damit wir satt werden.
Du denkst an dein Versprechen,
dass nicht aufhören sollen Saat und Ernte,
solange die Erde steht.
Du sendest den Erlöser deinem Volk
und erneuerst durch ihn deinen ewigen Bund.
Du hast ein Gedächtnis gestiftet, Gott,
damit wir deine Wunder erkennen
und deine Barmherzigkeit schmecken und sehen.
(Meditation zu Psalm 111)
Biblische Lesung: 1. Korintherbrief, Kapitel 11
23 Denn ich habe von dem Herrn empfangen, was ich euch weitergegeben habe: Der Herr Jesus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, 24 dankte und brach's und sprach: Das ist mein Leib für euch; das tut zu meinem Gedächtnis. 25 Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; das tut, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis. 26 Denn sooft ihr von diesem Brot esst und von dem Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.
Impuls
Wir haben mit den Versen aus dem Korintherbrief wahrscheinlich die älteste Überlieferung der Abendmahlsworte vor Augen. Paulus schreibt, dass er sie vom Herrn empfangen hat. Der Auferstandene selbst hat ihm offenbart, was er nun den Gemeinden predigt. Damit wird das Abendmahl schon in das Licht des Ostermorgens gesetzt: wenn wir Abendmahl feiern, dann ist Jesus Christus, der Kreuz und Tod durchlitten hat und auferstanden ist, in unserer Mitte. Er ist der Gastgeber und lädt uns zu seinem Mahl.
Dann überliefert Paulus die Einsetzungsworte, die bei keiner Abendmahlsfeier fehlen dürfen. Dabei fällt im griechischen Text etwas auf, das in der deutschen Sprache nicht zum Ausdruck kommt: „Das ist“ bezieht sich nicht auf das Brot als solches, sondern auf den Vorgang. Jesus bricht das Brot und gibt es seinen Jüngern. Während er das tut, sagt er: „Das ist mein Leib.“ ER gibt sich hin. ER stärkt die Seinen und schenkt Lebenskraft.
Dann nimmt Jesus den Becher mit Wein und reicht ihn seinen Jüngern. Alle sollen daraus trinken. Während das geschieht, sagt Jesus: „Das ist der neue Bund in meinem Blut.“ ER teilt sich mit. Wo Gott mit im „Bunde“ ist, bekommen alle etwas und keiner kommt zu kurz. Es reicht für alle. Jede und jeder ist wichtig.
Wenn ich Abendmahl feiere, wie ich es kenne und liebe, dann bin ich ein Teil dieser Tischgemeinschaft. Jesus gibt mir das Brot und den Kelch. Er erinnert mich daran, wie er sich für mich hingegeben hat. Sein Leben zeigt mir, wie sehr Gott mich liebt. So sehr, dass er sogar das Leid und den Tod am Kreuz auf sich genommen hat. So stark ist der neue Bund, der mich mit ihm verbindet: Nichts trennt mich von der Liebe Gottes. Auch nicht der Tod.
Wenn ich in diesen schwierigen Zeiten nicht wie gewohnt Abendmahl feiern kann, dann kann ich dennoch im Sinne dieses Abendmahls leben. Wo es gelingt, einander zu stärken und zu helfen, einander wahrzunehmen und wertzuschätzen, da ist Gott gegenwärtig. Da kann ich spüren, wie er sich mir zuwendet und für mich sorgt. Da sehe ich in der Liebe des Nächsten die Liebe Gottes aufblitzen. Da ahne ich, dass das Leben siegt.
Aktion
Gepriesen seist Du, unser Gott,
der du uns das Brot zum Leben gibst.
Essen Sie ein Stück Brot.
Wir essen das Brot.
Wir schmecken darin die Kraft der Erde,
des Wassers und der Sonne.
Wir denken an Gottes Kraft, mit der er uns stärkt.
Gepriesen seist du, unser Gott,
der du uns den Wein zur Freude gibst.
Trinken Sie einen Schluck Wein oder Traubensaft.
Wir trinken von der Frucht des Weinstocks.
Wir schmecken darin das Leben und hören das Lied eines fröhlichen Festes.
Wir denken daran, dass es Gott ist, der uns die Freude am Leben schenkt.
Gebet
Heute Abend feiern wir,
denn du stärkst uns, Gott, du Brot des Lebens.
Wir bitten dich für die Hungernden, damit sie satt werden.
Heute Abend teilen wir deinen Wein,
denn du bist bei uns, Gott, du Ziel des Lebens.
Wir bitten dich für deine Gemeinde, damit sie sich nach dir ausstreckt.
Heute Abend singen wir,
denn du bist bei uns, Gott, du unser Trost.
Wir bitten dich für die Trauernden, damit sie in unsere Lieder einstimmen.
Heute Abend beten wir,
denn du bist bei uns, Gott, du unsere Hoffnung.
Wir bitten dich für die Mächtigen, damit sie nach deinem Gebot handeln.
Heute Abend vergibst du uns,
Gott, du unser Frieden.
Wir bitten dich für alle, die Hass verbreiten, damit sie zu dir umkehren.
Heute Nacht wachen wir,
denn du bist bei uns, Gott, du unser Schutz.
Wir bitten dich für die Bedrängten, damit sie Zuflucht finden –
in dieser Nacht, in allen Nächten.
Heute Nacht sind wir dein,
denn du bist bei uns,
du barmherziger, ewiger Gott.
Amen.
Vaterunser
Lied „Er ist das Brot, er ist der Wein“ (EG 228)
1.) Er ist das Brot, er ist der Wein,
steht auf und esst, der Weg ist weit.
Es schütze euch der Herr, er wird von Angst befrein,
es schütze euch der Herr, er wird von Angst befrein.
2.) Er ist das Brot, er ist der Wein,
kommt, schmeckt und seht, die Not ist groß.
Es stärke euch der Herr, er wird euch Schuld verzeihn,
es stärke euch der Herr, er wird euch Schuld verzeihn.
3.) Er ist das Brot, er ist der Wein,
steht auf und geht, die Hoffnung wächst.
Es segne euch der Herr, er lässt euch nicht allein,
es segne euch der Herr, er lässt euch nicht allein.
Segensgebet
„Du bist der Quell des Lebens. Du bist Feuer, Wärme und Licht.
Komm zu uns Geist der Liebe. Wohn in uns, Geist der Freude.“
So segne uns, Gott, du Barmherziger – Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Amen.
Ich wünsche Ihnen gesegnete Kartage. Bleiben Sie behütet.
Ihr Vikar Alexander Barth aus der Paulusgemeinde
Hausandacht am Palmsonntag, 28. März 2021
Wir freuen uns, dass diese Hausandacht den Weg zu Ihnen gefunden hat. Gönnen Sie sich einen Moment Ruhe. Nehmen Sie sich Zeit für diesen geistlichen Impuls. Wenn Sie mögen, sprechen Sie die Gebete laut, und wenn Sie das Lied kennen, singen Sie es. Zünden Sie eine Kerze an, denn Jesus Christus, das Licht der Welt, ist bei Ihnen.
Eröffnung
Im Namen Gottes, des Schöpfers der Welt. Im Namen Jesu Christi, unseres Herrn und Bruders. Im Namen des Heiligen Geistes, Gottes Kraft in uns. Amen.
Psalmgebet (aus Psalm 69, Übersetzung der Basisbibel)
Rette mich, Gott!
Denn das Wasser steht mir bis zum Hals.
Ich bin versunken in bodenlosem Schlamm
und finde keinen festen Grund.
In tiefes Wasser bin ich hineingeraten.
Eine Flutwelle spülte mich fort.
Erschöpft bin ich von meinem Schreien.
Meine Kehle ist davon schon heiser.
Meine Augen sind ganz müde geworden,
als ich Ausschau hielt nach meinem Gott.
Antworte mir, Gott, in deiner großen Güte!
Zeige mir deine Treue und rette mich!
Zieh mich aus dem Schlamm!
Sonst muss ich noch darin versinken.
Rette mich aus dem Strudel des Hasses
und aus dem tiefen Wasser!
Komm zu mir und erlöse mich aus der Gefahr.
Deine Hilfe, Gott, wird mich aufbauen.
Amen.
Evangelium (aus Johannes 12):
Als die große Menge, die aufs Fest gekommen war, hörte, dass Jesus nach Jerusalem kommen werde, nahmen sie Palmzweige und gingen hinaus ihm entgegen und schrien: Hosianna! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn, der König von Israel! Die Pharisäer aber sprachen untereinander: Ihr seht, dass ihr nichts ausrichtet; siehe, alle Welt läuft ihm nach.
Predigttext (Hebräer 11, 1-2 und 12, 1-3):
Der Glaube ist eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sehen kann. In diesem Glauben haben unsere Vorfahren Gottes Zeugnis empfangen.
Darum auch wir: Weil wir eine solche Wolke von Glaubenszeugen um uns haben, lasst uns alles ablegen, was uns beschwert, und die Sünde, die uns umstrickt. Lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist, und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens. Er hätte Freude haben können, doch er erduldete das Kreuz und achtete die Schande gering. Deshalb sitzt er zur Rechten des Thrones Gottes. Denkt an den, der soviel Widerspruch gegen sich von den Sündern erduldet hat, damit ihr nicht müde werdet und den Mut nicht sinken lasst.
Auslegung
Minus mal Minus gibt Plus. Das habe ich in Mathe gelernt, in der vierten oder fünften Klasse. Ein Nicht zweifeln an dem, was man nicht sehen kann, gibt feste Zuversicht.
Es scheint, als hätte es die Gemeinde des Hebräerbriefes nicht leicht, dass sie mit soviel Minus hantieren muss. Und nach allem, was man weiß, stimmt das auch. Die Zeit wird lang um das Jahr 80 nach Christus. Jahr für Jahr, Jahrzehnt um Jahrzehnt warten die Christinnen und Christen, dass Jesus wiederkommt mit Macht und Herrlichkeit und Gottes Reich sich in seiner ganzen Pracht entfaltet. Doch Jesus kommt nicht. Stattdessen stirbt eine Generation nach der anderen weg. Und die Christenverfolgungen beginnen. Und der große Boom ist vorbei, sie werden weniger, nicht mehr. Soviel Minus. Wo bleibt das Plus? Wie haben sie das Warten satt! – Und dann lesen sie: Vertraut eurer Hoffnung, zweifelt nicht daran! Unsere Vorfahren haben auch auf diese Weise geglaubt. Denkt ihr wirklich, sie hatten es leichter als ihr? Und denkt an Jesus: Er hätte Freude haben können, hätte es sich leicht machen können. Doch er ist seinen Weg weitergegangen. Auch dann noch, als sie ihn gekreuzigt haben. Und dann ist er auferstanden und sitzt zur Rechten Gottes. Bleibt eurer Hoffnung treu! Bewahrt euch euern Glauben! Damit ihr nicht müde werdet und den Mut nicht sinken lasst.
Ja, denken wir an Jesus: Wie er einzieht in Jerusalem, und die Menge jubelt.
Wie ihm bang ums Herz ist, weil er ahnt, was kommen wird. Dass die Wenigsten ihm die Treue halten, als das Blatt sich wendet. Einen Sieger wollen sie und keinen, der unter die Räder kommt oder, noch schlimmer, ans Kreuz. Erst rufen sie „Hosianna“ und dann „Kreuzige“. – Der Glaube ist eine feste Zuversicht, Jesus! Eine Zuversicht auf das, was man hofft. Ein Nichtzweifeln an dem, was man im Herzen trägt, aber nicht sehen kann. So ist es mit der Liebe Gottes. Er hat sie hochgehalten, auch als ihm nichts als Hass entgegenschlug. Als es nichts als Minus gab. Das Plus, keiner hat mehr daran geglaubt, kam erst bei Sonnenaufgang am Ostermorgen.
Und denken wir an uns: Wie haben wir das Warten satt! Denken wir an unsere Kinder, die jung sind und etwas erleben wollen: Spielen, Freundschaften schließen, unbeschwert zusammensein. Oder, später: Feiern, tanzen, vieles ausprobieren, sich verlieben, glücklich sein. Jetzt ist die Zeit dafür! Doch stattdessen: Onlineschule und Onlinestudium, Kontaktverbote, Berührungsverbote. Der Abiball fällt aus und der achtzehnte Geburtstag und die Nacht am Badesee mit Freunden und was einen sonst glücklich macht. Seit einem Jahr geht das schon so, und ein Jahr ist lang, wenn man jung ist. Und für die Alten ist es nicht viel besser. Und richtig froh ist wohl niemand zurzeit. Soviel Minus. Wo ist das Plus? – Der Glaube ist eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man noch nicht sehen kann. Werft eure Hoffnung nicht weg und euern Glauben an erfülltes, tiefes Leben! Vergesst nicht, wie es war und wie es wieder sein kann. Haltet fest daran!
Und es gibt das, was keiner weiß. Was man nur mit sich selbst ausmacht: Eine Beziehung ist zerbrochen. Es tut so weh. Auf einmal nicht mehr gewollt. Abgelegt wie ein altes Hemd. Werde ich je wieder einem Menschen etwas bedeuten? Bin ich überhaupt noch liebenswert? Wie soll ich wieder Vertrauen fassen? – Ja, deine Hoffnung wurde verletzt, darum hege sie wie eine zarte Pflanze. Halte fest daran, dass das Leben dir noch viel schenken will!
Und es gibt andere Sorgen: Die Krankheit, die einem das Leben schwermacht. Die vielen Arztbesuche, die Behandlungen, die Unsicherheit, ob es überhaupt Heilung gibt. Und die Sorge um Menschen, die mir nahestehen. Und die Sorge um die Zukunft der Welt. Wo bleibst Du, Gott? Wann kommst Du wieder mit Deinem Reich des Friedens und des Heils und der Gerechtigkeit? Wo kann ich es finden, schon jetzt, wenigstens ansatzweise? – Der Glaube ist eine Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sehen kann. Vielleicht haben wir nicht mehr als diesen Glauben, gerade jetzt in der Passionszeit. Aber den haben wir immerhin. Und wenn nicht, möge Gott ihn stärken und erneuern. Damit wir nicht müde werden und den Mut nicht sinken lassen. Sehen wir auf die Wolke der Glaubenszeugen, von denen der Hebräerbrief spricht. So vielen Menschen hat das Vertrauen auf Gott Kraft gegeben, und sie wurden nicht enttäuscht.
Und wenn Ihnen das zu fromm ist, dann denken Sie an Ihren Matheunterricht. Vielleicht gibt Minus mal Minus tatsächlich Plus, manchmal haben die Lehrer recht. Auf dieses Plus leben wir hin! Amen.
Gebet & Vaterunser
Gott der Hoffnung, hilf mir, wenn ich Angst habe und mein Glaube wankt. Stärke mein Vertrauen ins Leben, auf Dich und auf meine Mitmenschen, damit ich nicht müde werde und den Mut nicht sinken lasse. Begleite mich durch die Karwoche und die kommende Zeit. Amen.
Lied „Halte deine Träume fest“ (Durch Hohes und Tiefes 308)
1. Halte deine Träume fest, / lerne sie zu leben. / Gegen zu viel Sicherheit, / gegen Ausweglosigkeit: / Halte deine Träume fest.
2. Halte deine Freiheit fest, / lerne sie zu leben. / Fürchte dich vor keinem Streit, / finde zur Versöhnung Zeit: / Halte deine Freiheit fest.
3. Halte deine Liebe fest, / lerne sie zu leben. / Brich mit ihr die Einsamkeit, / übe Menschenfreundlichkeit: / Halte deine Liebe fest.
(im Internet unter https://www.youtube.com/watch?v=VYA1V0Q5VnE )
Segen
Gott segne uns und behüte uns. Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. Gott erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden. Amen.
Tag-Werk
Tun Sie etwas Hoffungsvolles! Schauen Sie einem Vogel zu im Park oder im Garten. Oder pflanzen Sie etwas und freuen sich in den nächsten Wochen am Wachsen und Gedeihen. Oder schmieden Sie mit einem Menschen Ihrer Wahl einen Zukunftsplan: Was würde Ihnen beiden gut tun?
Es grüßt Sie herzlich Ihr Pfarrer Christoph Eichert (Paulusgemeinde)
Downloads:
Hausandacht Erwachsene Palmarum (zum Ausdrucken).pdf
Hausandacht Erwachsene Palmarum (zum Lesen am Bildschirm).pdf
„Hosianna, Hosianna, Hosianna in der Höh!“ Eine Hausandacht für Familien am 28. März 2021
Wir freuen uns, dass diese Hausandacht den Weg zu Ihnen gefunden hat und dass Sie mit Ihrer Familie nun diesen kleinen Gottesdienst feiern wollen. Bevor Sie mit der Andacht beginnen, sollten Sie vorbereiten, was Sie gleich brauchen werden.
Lesen Sie sich vorab die Geschichte durch, damit Sie sie dann gut erzählen. Diesmal geht es um Jesu Einzug in Jerusalem. Um als Familie diesen Weg mit Jesus mitzugehen, legen Sie Kleidungsstücke in der Wohnung aus, über die Sie dann in das Zimmer gehen, in dem Sie üblicherweise Ihre Familienandacht feiern. Die Andacht beginnt am anderen Ende des „Teppichs“ und sie gehen dann gemeinsam darüber zu Ihrem Andachtstisch. Dort legen Sie diesmal nur die Teelichte bereit. Die Kerze und das Kreuz nehmen Sie mit auf den Weg, als Zeichen dafür, dass Gott unsere Wege mitgeht. Zum Winken brauchen Sie Palmenzweige oder die grünen Papierstreifen aus dem Andachtstütchen.
Sie können sich diese Andacht am Freitag im Paulusgemeindehaus oder am Sonntag zum Gottesdienst um 10 Uhr in der Pauluskirche abholen. Die Lieder für diese Andacht und die Bastelanleitung für die Kreuze aus Palmzweigen finden Sie unter:
https://padlet.com/vikar_alexander_barth/84dzima7ozi83eii
Schaffen Sie sich eine störungsfreie Atmosphäre. Stellen Sie das Telefon aus, legen Sie das Smartphone zur Seite. Sie haben sich diese Ruhe verdient!
Wenn alles vorbereitet ist, versammeln Sie sich mit Ihrer Familie nicht um den Tisch, sondern am anderen Ende des Teppichs. Dort beginnt diese Andacht. Wir wünschen Ihnen eine gesegnete Zeit.
Eröffnung
Zünden Sie die große Kerze an. Sprechen Sie dabei:
Ich zünde diese Kerze an, damit ihr Licht scheint. Gott ist das Licht der Welt. Er ist hier und sein Licht scheint für uns.
Gebet
Sprechen Sie miteinander das Gebet:
Wo ich gehe, wo ich stehe, bist du, Gott, bei mir.
Wenn ich dich auch niemals sehe, weiß ich dennoch: Du bist hier.
Amen.
Einzug ins „Andachtszimmer“
Erklären Sie Ihren Kindern kurz, was jetzt passiert:
Heute gehen wir mal ganz anders zu unserer Andacht. Ihr werdet gleich sehen warum. Kommt! Macht es mir nach!
Nehmen Sie die Kerze und ziehen Sie gemeinsam über den vorbereiteten Weg in das Zimmer ein, in dem Sie üblicherweise die Familienandacht feiern. Je länger der Weg ist, umso besser. Wedeln Sie dabei mit den „Palmenzweigen“ und singen Sie die erste Strophe des Liedes „Jesus zieht in Jerusalem ein“.
Jesus zieht in Jerusalem ein, Hosianna!
Alle Leute fangen auf der Straße an zu schrein:
Hosianna, Hosianna, Hosianna in der Höh!
Hosianna, Hosianna, Hosianna in der Höh!
Geschichte „Jesus zieht in Jerusalem ein“
Erzählen oder lesen Sie die Geschichte vor. Zwischen den Erzählabschnitten können Sie die Strophen des Liedes „Jesus zieht in Jerusalem ein“ singen und dabei nochmal über den Teppich gehen.
Als das große Passahfest gekommen war, machten sich auch Jesus und seine Freunde auf und zogen nach Jerusalem.
Als sie schon in der Ferne die Stadt sehen konnten, blieb Jesus plötzlich stehen. Er rief zwei Jünger zu sich und befahl ihnen: „Geht in das Dorf, das vor uns liegt! Dort werdet ihr gleich am ersten Haus einen jungen Esel finden, der angebunden ist. Bindet ihn los und führt ihn her zu mir! Und wenn euch jemand fragt: „Warum macht ihr das?“ Dann antwortet ihm: „Der Herr braucht ihn.“ Dann wird er euch den Esel geben.“
Die Jünger sahen Jesus fragend an. Was hatte er vor? Wozu brauchte er einen Esel? Aber plötzlich fiel ihnen ein, was in den Büchern der Propheten über den Retter stand: „Freue dich sehr und jauchze, du Stadt Jerusalem! Denn siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel!“
Da verstanden die Jünger, was Jesus vorhatte. Auf einem Esel wollte er in Jerusalem
einziehen. Als König und Retter wollte er kommen.
Schnell liefen sie zu dem Dorf und fanden alles so, wie Jesus gesagt hatte. Sie banden den Esel los, führten ihn zu Jesus und legten ihre Mäntel darauf. Da setzte sich Jesus auf den Esel und ritt los.
Jesus zieht in Jerusalem ein, Hosianna!
Seht, er kommt geritten, auf dem Esel sitzt der Herr, Hosianna, …
Als aber die anderen Leute sahen, wie Jesus nach Jerusalem ritt, eilten sie herbei, jubelten und sangen: „Hosianna! Wir loben dich, denn du kommst von Gott.“ Von allen Seiten liefen sie zusammen. Einige von denen, die vor Jesus hergingen, zogen tatsächlich ihre Mäntel aus und legten sie auf den staubigen Weg. Jesus sollte darüber gehen wie auf einem Königsteppich.
Jesus zieht in Jerusalem ein, Hosianna!
Kommt und breitet Kleider auf der Straße vor ihm aus! Hosianna!
Andere kletterten sogar auf die Bäume, rissen Zweige ab und schwenkten sie fröhlich wie Fahnen.
Jesus zieht in Jerusalem ein, Hosianna! Kommt und legt ihm
Zweige von den Bäumen auf den Weg! Hosianna…
Und immer mehr Menschen eilten herbei. Sogar von Jerusalem zogen sie Jesus entgegen. Einigen, die in Jerusalem das Sagen hatten, gefiel das gar nicht. Sie sagten: „Jesus muss weg. Die Menschen glauben, dass er der neue König ist. Das ist gefährlich für uns. Wir müssen Jesus beseitigen, aber so, dass es niemand merkt.“
Doch die vielen Menschen bekamen davon nichts mit. „Hosianna!“ jubelten sie. „Hosianna! Hosianna!“ erklang es von überall her. „Hosianna“, so hieß das Lied, das sie ihrem König sangen. Alle stimmten es an, Alte und Junge, Frauen und Männer und viele, viele Kinder. Singend zogen sie mit Jesus in die Stadt ein. Singend folgten sie ihm bis in den Vorhof des Tempels. Und als der Gesang verstummt war, schrien die Kinder immer noch fröhlich weiter: „Hosianna! Hosianna! Unser König kommt von Gott!“
Jesus zieht in Jerusalem ein, Hosianna!
Alle Leute rufen laut und loben Gott den Herrn! Hosianna….
Zum Nachdenken für die Eltern
Jesus kommt, um zu helfen und Gerechtigkeit zu bringen. Stellen Sie sich vor: Jesus zieht bei ihnen ein... Was ändert sich, wenn Jesus König ist?
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Bastelaktion „Palmenkreuz“
Schon bei Jesu Einzug in Jerusalem überlegen seine Gegner, wie sie ihn loswerden können. Schon in den Hosianna-Jubel mischen sich Stimmen, die wenige Tage später rufen werden: „Kreuzige ihn!“ In dieser Spannung steht die Karwoche. Das kommt auch mit unserer Bastelaktion zum Ausdruck: aus dem Palmenzweig des Jubels wird das Kreuz. Doch Gott sei Dank ist die Geschichte damit ja noch nicht zu Ende…
Gebet
Für das Gebet brauchen Sie die Teelichte. Überlegen Sie, an wen Sie und Ihre Kinder denken und für wen Sie beten wollen. Für jede und jeden wird eine Kerze angezündet. Größere Kinder können das natürlich selbst machen. Es ist auch wunderbar, wenn Kerzen für sämtliche Großeltern brennen. Zünden auch Sie eine Kerze an, für Menschen, die sich einen „gerechten Helfer“ wünschen. Zum Abschluss sprechen Sie folgendes Gebet:
Lieber Gott, wir danken dir, dass dein Sohn Jesus zu uns gekommen ist, um an unserer Seite zu sein und uns zu helfen. Wir bitten dich: So wie Jesus in Jerusalem eingezogen ist, komm zu den Menschen, die Hilfe brauchen und sich nach Gerechtigkeit sehnen. Und zieh auch in unser Herz ein, damit wir spüren, wie nah du uns bist. Amen.
Vaterunser
Und nun beten Sie das Gebet, das alle Christen miteinander verbindet:
Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Segen
Geben Sie Gottes gute Kraft weiter. Fassen Sie sich an den Händen und sprechen Sie:
Gott kommt zu dir und hilft dir.
Gott kommt zu dir und sorgt für dich.
Gott kommt zu dir und schenkt dir seine Liebe.
Gott kommt zu dir und segnet dich.
Amen.
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Wir hoffen, Ihnen und Ihrer Familie hat diese Andacht gutgetan.
Wenn Sie mögen, machen Sie doch ein Foto von Ihrem Andachtstisch und stellen Sie es auf https://padlet.com/vikar_alexander_barth/84dzima7ozi83eii
Fragen, Anregungen und Verbesserungsvorschläge richten Sie bitte an
vikar.barth@paulusgemeinde-halle.de.
Wir wünschen Ihnen einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in die neue Woche.
Das Team der Familienandachten aus der Paulusgemeinde Halle
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Ausblick:
Bei der nächsten Familienandacht
benötigen Sie Brot und Traubensaft!
Hausandacht am 21.3.2021 5. Sonntag der Passionszeit – Judica
Wir freuen uns, dass diese Hausandacht den Weg zu Ihnen gefunden hat. Gönnen Sie sich einen Moment Ruhe. Nehmen Sie sich Zeit für diesen geistlichen Impuls. Wenn Sie mögen, sprechen Sie die Gebete laut, und wenn Sie das Lied kennen, singen Sie es. Zünden Sie eine Kerze an, denn Jesus Christus, das Licht der Welt, ist bei Ihnen.
Eröffnung
Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen
Psalmgebet
Aus Psalm 22
Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Ich schreie, aber meine Hilfe ist ferne.
Mein Gott, des Tages rufe ich, doch antwortest du nicht,
und des Nachts, doch finde ich keine Ruhe.
Du aber bist heilig, der du thronst über den Lobgesängen Israels.
Unsere Väter hofften auf dich; und da sie hofften, halfst du ihnen
heraus.
Zu dir schrien sie und wurden errettet, sie hofften auf dich und wurden nicht zuschanden.
Sei nicht ferne von mir, denn Angst ist nahe; denn es ist hier kein
Helfer.
Aber du, HERR, sei nicht ferne; meine Stärke, eile, mir zu helfen!
Bibelwort
In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden. (Johannes 16,33)
Impuls
Heute begehen wir, mitten in der Passionszeit, den Geburtstag von Johann Sebastian Bach.
Wie mag es wohl der Elisabeth Bach 1685 ergangen sein, als sie mit ihrem 8. Sohn schwanger war. Welche Ängste und welchen Kummer mag sie gehabt haben? Wer hätte ihr geglaubt, dass aus ihrem Jüngsten Johann Sebastian einmal so ein berühmter Mann werden würde? Die Not und das Sterben waren in jener Zeit allgegenwärtig und es war das Wissen um die Vergänglichkeit, das die Menschen des Barockzeitalters die Freuden des Lebens umso mehr genießen ließ, wohlwissend, dass es morgen schon vorbei sein konnte.
Für Johann Sebastian Bach, der, wie wir wissen, auch ein Genussmensch war, war das Leben immer ein Geschenk Gottes. Zu dessen Ehre und in dessen Dienst stellte er all sein Schaffen. Um Gottes Wort, um die Botschaft von Jesus Christus, ist es dem gläubigen Lutheraner Bach vor allem andern gegangen. Dieses Wort wollte er unter die Menschen bringen, es in die Herzen hineinsingen und -spielen.
Während heute der Glaube mit Worten bisweilen nur schwer zu vermitteln ist, drängen die Menschen dennoch in Scharen zu den Aufführungen Bach'scher Musik. Da dringt diese Musik mit ihrem Gotteslob in ihre Herzen und lässt sie ahnen, wie die engen Grenzen unseres Verstandes überschritten werden, hin zur Gottes- und Selbsterkenntnis, die tröstet und zum Leben ermutigt. Johann Sebastian Bachs Musik führt zur Stille, sie dient, wie Bach es ausgedrückt hat, der "Recreation des Gemüths", der Erneuerung, sie macht für Gottes Wort empfänglich und stärkt den ganzen Menschen.
Wir die wir heute vor anderen Herausforderungen und Nöten stehen, als Bach seinerzeit, sind aber ebenso angewiesen auf den Trost, der aus der Musik und dem Glauben an das Wort Gottes kommt. Für uns als moderne gläubige Menschen hält Gott die Hoffnung auf Rettung offen, in dem er uns die Möglichkeit zum Gebet schenkt. Ein Atheist ist mit seiner Not allein. Er hat niemanden, zu dem er beten könnte. Ein gläubiger Mensch dagegen hat ein Gegenüber, dem er sein Leben verdankt und in dessen größeren Horizont er sein Leben stellen kann. Jesus sagt im Johannesevangelium:
In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.
Dietrich Bonhoeffer hat es einmal so formuliert: Ich glaube,
dass Gott uns in jeder Notlage so viel Widerstandskraft geben will,
wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.
Gott schenke uns allen solche Glaubensgewissheit. Amen
Lied: Holz auf Jesu Schulter
Holz auf Jesu Schulter, von der Welt verflucht, ward zum Baum des Lebens und bringt gute Frucht. Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehn. Ruf uns aus den Toten, lass uns auferstehn.
Wollen wir Gott bitten, dass auf unsrer Fahrt Friede unsre Herzen und die Welt bewahrt. Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehn. Ruf uns aus den Toten, lass uns auferstehn.
Denn die Erde klagt uns an bei Tag und Nacht. Doch der Himmel sagt uns: Alles ist vollbracht! Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehn. Ruf uns aus den Toten, lass uns auferstehn.
Gebet
Himmlischer Vater, nimm du unsere Ängste und verwandle sie in Vertrauen. Schenke du uns Zuversicht, da wo andere verzagen. Sei du bei uns in der Stunde der Not. Sende uns deine Liebe, damit wir helfen, die Not zu überwinden. Amen
Segen
Die Kraft Gottes aus den Tiefen der Erde durchströme euch, wie der Saft im Frühjahr die Blumen blühen lässt. Die Kraft Gottes aus den Höhen des Himmels senke sich auf euch, wie der Tau in der Nacht, der die Erde feuchtet. Die Kraft Gottes aus der Mitte schütze euch, erfülle euch und öffne euch. Der Herr segne und behüte euch!
Es grüßt Sie Ihr Pfarrer Friedhelm Kasparick
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„Wer will denn schon die Füße waschen?“ Eine Hausandacht für Familien am 21. März 2021
Wir
Wir freuen uns, dass diese Hausandacht den Weg zu Ihnen gefunden hat und dass Sie mit Ihrer Familie nun diesen kleinen Gottesdienst feiern wollen. Bevor Sie mit der Andacht beginnen, sollten Sie vorbereiten, was Sie gleich brauchen werden.
Lesen Sie sich vorab die Geschichte durch, damit Sie sie dann gut erzählen. Nach der Geschichte laden wir Sie ein, genau das zu tun, wovon erzählt wird: waschen Sie sich gegenseitig die Füße (falls Sie sich schon gefragt haben: genau dafür sind die Waschlappen aus dem Andachtstütchen da). Halten Sie dafür eine Schüssel und einen Krug mit Wasser bereit.
Sie können sich diese Andacht am Freitag im Paulusgemeindehaus oder am Sonntag zum Gottesdienst um 10 Uhr in der Pauluskirche abholen. Die Lieder für diese Andacht finden Sie unter: https://padlet.com/vikar_alexander_barth/84dzima7ozi83eii
Bereiten Sie einen Tisch vor, um den Sie sich mit Ihrer Familie versammeln. Stellen Sie eine Kerze auf den Tisch und legen Sie Zündhölzer oder ein Feuerzeug bereit. Wenn Sie ein Kreuz haben, legen Sie es mit auf den Tisch, als Zeichen für Jesus, der gekreuzigt wurde und auferstanden ist. Stellen Sie einige Teelichte bereit.
Schaffen Sie sich eine störungsfreie Atmosphäre. Stellen Sie das Telefon aus, legen Sie das Smartphone zur Seite. Sie haben sich diese Ruhe verdient!
Wenn alles vorbereitet ist, versammeln Sie sich mit Ihrer Familie um den Tisch. Die Andacht kann beginnen. Wir wünschen Ihnen eine gesegnete Zeit.
Eröffnung
Zünden Sie die große Kerze an. Sprechen Sie dabei:
Ich zünde diese Kerze an, damit ihr Licht scheint. Gott ist das Licht der Welt. Er ist hier und sein Licht scheint für uns.
Lied „Die Kerze brennt“
Singen Sie gemeinsam:
Die Kerze brennt, ein kleines Licht, wir staunen und hören: „Fürchte dich nicht“, erzählen und singen, wie alles begann, in Gottes Namen fangen wir an.
Gebet
Sprechen Sie miteinander das Gebet:
Wo ich gehe, wo ich stehe, bist du, Gott, bei mir.
Wenn ich dich auch niemals sehe, weiß ich dennoch: Du bist hier.
Amen.
Geschichte „Jesus wäscht seinen Jüngern die Füße“
Erzählen oder lesen Sie die Geschichte vor. Dabei können Sie entsprechend der Handlung in der Geschichte Ihre Fußwaschung zuhause vorbereiten.
Der Tag war gekommen, an dem in den Häusern das Passafest gefeiert wurde. In allen Familien wurde das Mahl für den Abend zubereitet. Die Väter schlachteten ein Lamm. Und die Mütter buken ein flaches Brot, das an den Auszug aus Ägypten erinnerte.
Auch Jesus wollte mit seinen Jüngern das Passamahl halten. Er rief zwei seiner Jünger zu sich und bat sie: „Geht in die Stadt und bereitet das Mahl für uns vor!“ Da gingen die beiden nach Jerusalem hinein und fanden einen Saal, der groß genug für sie war. Dort bereiteten sie das Passalamm zu und deckten den Tisch. An die Tür stellten sie einen Krug mit Wasser und dazu eine Schüssel zum Waschen der staubigen Füße.
(Bereiten Sie Krug, Schüssel und Handtuch vor.)
Gegen Abend kam Jesus mit den anderen Jüngern zum Saal. Als aber die Jünger die Schüssel und den Wasserkrug sahen, wunderten sie sich: Wo war der Diener, der ihnen die Füße wusch? Es gab keinen Diener. Sollten sie etwa selber diese Schmutzarbeit tun? „Unmöglich!“ sagten sie sich. „Wir sind doch keine Diener!“ So setzten sie sich einfach mit staubigen Füßen zu Tisch.
Da stand Jesus vom Tisch auf. Er sagte kein Wort. Er band sich ein Tuch um, goss Wasser in die Schüssel, trug sie zu den Jüngern, beugte sich zu ihnen herab und fing an, ihnen die Füße zu waschen.
(Legen Sie den Waschlappen in die Schüssel und gießen Sie Wasser darauf.)
Die Jünger waren entsetzt. Wie? Jesus, ihr Herr und Meister, wollte ihnen die Füße waschen? Er war doch nicht ihr Diener! „Aber Herr!“ rief Petrus, „Was machst du? Das lasse ich nicht zu, auf gar keinen Fall!“
Doch Jesus entgegnete: „Du verstehst mich nicht, Petrus, noch nicht. Aber bald wirst du wissen warum ich das tue. Glaube mir: Wenn ich es nicht tue, gehörst du nicht richtig zu mir.“ Und Jesus fuhr fort, allen seinen Jüngern die Füße zu waschen.
Danach stand Jesus auf, trug die Schüssel zurück und setzte sich an den Tisch zu seinen Jüngern. „Seht!“ sagte er. „Ich bin euer Herr. Und doch habe ich getan, was sonst nur ein Diener tut. So sollt auch ihr Diener sein und einander dienen.“
Da schwiegen die Jünger beschämt. Die spürten alle: Dies hatte Jesus für sie getan. Und sie begannen zu ahnen: Bald würde er noch viel mehr tun für sie alle…
Aktion „Füße waschen“
Tun Sie es Jesus gleich: Waschen Sie sich gegenseitig die Füße.
Zum Nachdenken für die Eltern
Den Mitmenschen ein Diener zu sein, ist eine Herausforderung, die mal mehr und mal weniger gelingt. Wann ist es Ihnen wichtig, auf diese Weise das Miteinander zu tragen? Was hilft Ihnen, dass das gelingt? Und an welchen Stellen lassen Sie sich gern einmal bedienen?
Teilen Sie Ihre Gedanken unter https://padlet.com/vikar_alexander_barth/84dzima7ozi83eii
„Kindermutmachlied“
La la la…
Wenn einer sagt: „Ich mag dich du, ich find' dich ehrlich gut“,
Dann krieg' ich eine Gänsehaut und auch ein bisschen Mut.
La la la…
Wenn einer sagt: „Ich brauch dich du, ich schaff es nicht allein",
Dann kribbelt es in meinem Bauch, ich fühl' mich nicht mehr klein.
La la la…
Wenn einer sagt: „Komm geh mit mir, zusammen sind wir was“,
Dann werd' ich rot, weil ich mich freu, dann macht das Leben Spaß.
La la la…
Gott sagt zu dir: „Ich hab dich lieb und wär' so gern dein Freund.
Und das, was du allein nicht schaffst, das schaffen wir vereint.“
La la la…
Gebet
Für das Gebet brauchen Sie die Teelichte. Überlegen Sie, an wen Sie und Ihre Kinder denken und für wen Sie beten wollen. Für jede und jeden wird eine Kerze angezündet. Größere Kinder können das natürlich selbst machen. Es ist auch wunderbar, wenn Kerzen für sämtliche Großeltern brennen. Zünden auch Sie eine Kerze an, für Menschen, die sich nach Zuwendung sehnen. Und keine Sorge: Sie müssen nicht an alle denken. Es gibt noch weitere Hausandachten…
Wenn Ihnen nichts mehr einfällt oder alle Teelichte brennen, sprechen Sie folgendes Gebet:
Lieber Gott, wie Jesus bist du für uns da und behandelst uns nicht von oben herab. Du wendest dich uns zu und tust uns gut. Dafür danken wir dir und bitten dich, dass du mit deiner Nähe alle erreichst, die sich einsam und verlassen fühlen. Hilf uns, einander zu helfen und zu unterstützen. Amen.
Vaterunser
Und nun beten Sie das Gebet, das alle Christen miteinander verbindet:
Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Segen
Geben Sie Gottes gute Kraft weiter. Fassen Sie sich an den Händen und sprechen Sie:
Gott sei für dich da, damit es dir gut geht.
Gott wasche den Staub von deiner Seele, damit du wieder aufatmen kannst.
Gott segne und behüte dich, damit du spürst, wie lieb er dich hat.
Amen.
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Wir hoffen, Ihnen und Ihrer Familie hat diese Andacht gutgetan.
Wenn Sie mögen, machen Sie doch ein Foto von Ihrem Andachtstisch und stellen Sie es auf https://padlet.com/vikar_alexander_barth/84dzima7ozi83eii
Fragen, Anregungen und Verbesserungsvorschläge richten Sie bitte an
vikar.barth@paulusgemeinde-halle.de.
Wir wünschen Ihnen einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in die neue Woche.
Das Team der Familienandachten aus der Paulusgemeinde Halle
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Ausblick:
Bei der nächsten Familienandacht
benötigen Sie viele, viele Kleidungsstücke!
Hausandacht am 14.3.2021 Sonntag Lätare (Freuet euch!)
Wir freuen uns, dass diese Hausandacht den Weg zu Ihnen gefunden hat. Gönnen Sie sich einen Moment Ruhe. Nehmen Sie sich Zeit für diesen geistlichen Impuls. Wenn Sie mögen, sprechen Sie die Gebete laut, und wenn Sie das Lied kennen, singen Sie es. Zünden Sie eine Kerze an, denn Jesus Christus, das Licht der Welt, ist bei Ihnen.
Eröffnung
Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen
Psalmgebet (Psalm 84)
Wie lieblich sind deine Wohnungen, HERR Zebaoth! 3 Meine Seele verlangt und sehnt sich nach den Vorhöfen des HERRN; mein Leib und Seele freuen sich in dem lebendigen Gott. 4 Der Vogel hat ein Haus gefunden und die Schwalbe ein Nest für ihre Jungen – deine Altäre, HERR Zebaoth, mein König und mein Gott. 5 Wohl denen, die in deinem Hause wohnen; die loben dich immerdar. Sela. 6 Wohl den Menschen, die dich für ihre Stärke halten und von Herzen dir nachwandeln! 7 Wenn sie durchs dürre Tal ziehen, / wird es ihnen zum Quellgrund, und Frühregen hüllt es in Segen. 8 Sie gehen von einer Kraft zur andern und schauen den wahren Gott in Zion. 9 HERR, Gott Zebaoth, höre mein Gebet; vernimm es, Gott Jakobs! Sela. 10 Gott, unser Schild, schaue doch; sieh an das Antlitz deines Gesalbten! 11 Denn ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser als sonst tausend. Ich will lieber die Tür hüten in meines Gottes Hause als wohnen in den Zelten der Frevler. 12 Denn Gott der HERR ist Sonne und Schild; / der HERR gibt Gnade und Ehre. Er wird kein Gutes
mangeln lassen den Frommen. 13 HERR Zebaoth, wohl dem Menschen, der sich auf dich verlässt!
Bibelwort (Wochenspruch)
"Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein. Wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht" (Johannes 12, 24)
Menschenkreuz von Jyoti Sahi
Impuls
Es ist die Hingabe zur Veränderung, nicht alles ‚beim Alten‘ zu lassen, die aus diesem Jesuswort spricht. Wir können die kleinen und großen Nöte unseres Lebens und unserer Welt nur annehmen, wenn wir in ihnen den Keim des Neuen und die Kraft der Veränderung sehen. Indem wir zu unseren Gottes-Kräften finden und sie sich entfalten lassen, erfüllen wir unsere Bestimmung als Mensch. In allen Ausdrucksformen von Körper, Seele, Geist, finden wir Zugang zu einem Leben, das über unsere Grenzen hinausführt. Wir müssen aber vorher das Loslassen üben; das Annehmen unserer Sterblichkeit ebenso wie das Anhaften an Illusionen. Dann wird unser Leben fruchtbar sein, für uns und andere. Und dann kann selbst noch aus dem Tod neues Leben erwachsen. Wir können nur hoffen, dass uns die soziale Fastenzeit unserer Tage neue Lebensenergie und Kreativität bringt. Es gilt, diese Hoffnung nicht zu verlieren und an andere weiterzugeben.
Wir leben auf Ostern hin, jeden Tag, jeden Atemzug.
Freuet euch! Amen
Lied (HuT 44) Das könnte den Herren der Welt ja so passen
1. Das könnte den Herren der Welt ja so passen, wenn erst nach dem Tode Gerechtigkeit käme, erst dann die Herrschaft der Herren, erst dann die Knechtschaft der Knechte vergessen wäre für immer, vergessen wäre für immer.
2. Das könnte den Herren der Welt ja so passen, wenn hier auf der Erde stets alles so bliebe, wenn hier die Herrschaft der Herren, wenn
hier die Knechtschaft der Knechte so weiterginge wie immer, so weiterginge wie immer.
3. Doch ist der Befreier vom Tod auferstanden, ist schon auferstanden und ruft uns nun alle zur Auferstehung auf Erden, zum Aufstand gegen die Herren, die mit dem Tod uns regieren, die mit dem Tod uns regieren.
Gebet
Tod, schleudere mich nicht in dein Feld, bevor ich guter Weizensame geworden bin. Gott, lass mich nicht vor dein Angesicht kommen, ehe ich heilig geworden bin. Von einem Augenblick zum andern werde ich von hundert Winden umhergetrieben. Mal bin ich in der Höhe, mal in der Tiefe des Abgrunds. Ich bin weder völlig schlecht, noch völlig gut, nie ganz gottlos, nie ganz gerecht, sondern mitten dazwischen. Niemand außer dir allein, o Gott, erzähle ich diese meine Not. Du, dem Lebende und Tote in gleicher Weise gehören, lass mich nicht in meinen Sünden sterben. Herr, verwandle erst meine Ähre in Brot, dann mag der Schnitter an mich herantreten. Fülle erst meine Traube mit Wein, dann mag der Winzer sich nahen.
Nach Isaak von Antiochien (5. Jh.)
Segen
Gott, deinen Segen erbitten wir. Deine Zärtlichkeit umfange uns, Deine Liebe halte und heile uns. Deine Weisheit sei unsere Ratgeberin in allem, was wir beginnen und beenden.
Heute, morgen und alle Tage unseres Lebens.
Bleiben Sie behütet! Es grüßt Sie Ihr Pfarrer Friedhelm Kasparick
„So schön wie am Anfang…“ Eine Hausandacht für Familien am 14. März 2021
Hausandacht am 7.3.2021 3. Sonntag der Passionszeit – Okuli
Wir freuen uns, dass diese Hausandacht den Weg zu Ihnen gefunden hat. Gönnen Sie sich einen Moment Ruhe. Nehmen Sie sich Zeit für diesen geistlichen Impuls. Wenn Sie mögen, sprechen Sie die Gebete laut, und wenn Sie das Lied kennen, singen Sie es. Zünden Sie eine Kerze an, denn Jesus Christus, das Licht der Welt, ist bei Ihnen.
Eröffnung
Im Namen Gottes beginnen wir.
Gott ist Liebe.
Jesus Christus hat gezeigt, wie Liebe Menschen verändert.
Gottes Geist entfacht in uns das Feuer der Liebe. Amen
Psalmgebet
Die Augen des Herrn sind den Gerechten zugewandt, seine Ohren ihrem Hilfeschrei.
17 Das Angesicht des Herrn richtet sich gegen die Bösen, ihr Andenken von der Erde zu tilgen.
18 Die aufschrien, hat der Herr erhört, er hat sie all ihren Nöten entrissen.
19 Nahe ist der Herr den zerbrochenen Herzen und dem zerschlagenen Geist bringt er Hilfe.
20 Viel Böses erleidet der Gerechte, doch allem wird der Herr ihn entreißen.
21 Er behütet all seine Glieder, nicht eins von ihnen wird zerbrochen.
22 Den Frevler wird die Bosheit töten, die den Gerechten hassen, werden es büßen.
23 Der Herr erlöst das Leben seiner Knechte, niemals müssen büßen, die bei ihm sich bergen. (aus Psalm 34)
Biblische Lesung:
Ahmt Gott nach als seine geliebten Kinder und führt euer Leben in Liebe, wie auch Christus uns geliebt hat.
Lebt als Kinder des Lichts! Denn das Licht bringt lauter Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit hervor. (Epheser 5, 1-2.8-9)
Eine Geschichte
Eine Indianerin pflegte meiner Mutter stets ein paar Rebhuhneier oder eine Handvoll Waldbeeren zu bringen. Meine Mutter sprach kein Araukanisch mit Ausnahme des begrüßenden „Mai-mai“, und die Indianerin konnte kein Spanisch, doch sie genoss Tee und Kuchen mit anerkennendem Lächeln. Wir Mädchen bestaunten die farbigen, handgewebten Umhänge, von denen sie mehrere übereinander trug. Wir wetteiferten bei dem Versuch, den melodischen Satz zu behalten, den sie jedes Mal zum Abschied sagte. Schließlich konnten wir ihn auswendig, ein Missionar hat ihn uns übersetzt: „Ich werde wiederkommen; denn ich liebe mich, wenn ich bei euch bin.“
Gedanken
Wie ahme ich Gott nach? Weiß ich überhaupt, wie er ist?
Von Martin Luther stammt der Satz: „Gott ist ein glühender Backofen voll Liebe“.
Ich erinnere mich an den Ofen in unserem Pfarrhaus auf dem Land. Wenn es draußen richtig kalt war, haben wir ihn angemacht. Und uns dann mit dem Rücken daran gestellt, sodass sie Wärme in uns hineinziehen konnte. Das war wunderbar.
Ein richtiger Backofen ist noch besser. Er strahlt nicht nur Wärme aus, in ihm entstehen viele leckere Dinge: knuspriges Brot, saftige Pizzen, Kuchen …
Wärme und der Genuss von köstlichen Speisen, das tut so gut. Wie ein Mantel legt sich dabei ein Gefühl von Geborgenheit um uns.
„So ist Gott.“ sagt Martin Luther. Nicht nur er, auch die Bibel erzählt immer wieder davon. Natürlich haben Menschen auch andere Erfahrungen mit Gott gemacht - auch davon ist in der Bibel zu lesen.
Wenn der Verfasser des Epheserbriefes schreibt: „Ahmt Gott nach!“,
dann hat er dabei vor allem Gottes liebevolle, annehmende und gütige Seite im Blick.
Kinder ahmen ihre Eltern nach, ihre Gesten, ihre Verhaltensweisen, ihre Worte. Manchmal hört man aus dem Mund von Kindern, wie die Eltern zu Hause miteinander umgehen und sprechen. Das ist manchmal erschreckend. Das macht viel deutlich. Das bedeutet aber auch:
Bin ich meinen Kindern ein gutes Vorbild, geben auch sie Gutes weiter.
Wir sind nun Gottes Kinder. Ihn nachzuahmen, ihn zum Vorbild zu nehmen, das ist unsere Aufgabe.
Ist das zu schwer? Es ist ein Angebot zur Orientierung.
Die Indianerin sagt: „Ich liebe mich, wenn ich bei euch bin.“
Gibt es eine schönere Bestätigung, ein größeres Lob für die, die es hören?
Lasst uns deshalb heute fragen: Was können wir tun, damit andere sich in unserer Nähe geliebt fühlen? Fällt Ihnen dazu etwas ein?
Lied: HuT 212 Erleuchte und bewege uns
Erleuchte und bewege uns, leite und begleite uns, erleuchte und bewege uns, leit und begleite uns, erleuchte und bewege uns, leit und begleite uns.
Gebet (nach Franz von Assisi):
Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.
Herr, lass mich trachten,
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.
Denn wer sich hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben. Amen
Vaterunser
Segen (nach einem irischen Segen):
Gott sei vor dir, um dir den Weg zu zeigen.
Gott sei hinter dir, um dir den Rücken zu stärken für den aufrechten Gang.
Gott sei neben dir – ein guter Freund an deiner Seite.
Gott sei um dich wie ein schönes Kleid und eine wärmende Alpakadecke, wenn Kälte dich blass macht und Beziehungslosigkeit dich frieren lässt.
Gott sei in dir und weite dein Herz, um zu lieben.
So segne und behüte dich der gütige Gott. Amen
Einen wohltuenden Sonntag wünscht Ihnen Pfarrerin Gundula Eichert (Laurentiusgemeinde)
„Du hast mir die Augen geöffnet!“ Eine Hausandacht für Familien am 7. März 2021
Hausandacht am Sonntag Reminiscere 28. Februar 2021
Wir freuen uns, dass diese Hausandacht den Weg zu Ihnen gefunden hat. Gönnen Sie sich einen Moment Ruhe. Nehmen Sie sich Zeit für diesen geistlichen Impuls. Wenn Sie mögen, sprechen Sie die Gebete laut, und wenn Sie das Lied kennen, singen Sie es. Zünden Sie eine Kerze an, denn Jesus Christus, das Licht der Welt, ist bei Ihnen.
Eröffnung
Im Namen Gottes, des Schöpfers der Welt.
Im Namen Jesu Christi, unseres Herrn und Bruders.
Im Namen des Heiligen Geistes, Gottes Kraft in uns.
Amen.
Psalmgebet
Zu dir, Herr, trage ich, was mir auf der Seele brennt.
Mein Gott, auf dich vertraue ich.
Lass mich keine Enttäuschung erleben!
Sonst triumphieren meine Feinde über mich.
Es wird ja keiner enttäuscht, der auf dich hofft.
Enttäuscht wird nur, wer dich treulos verlässt.
Zeige mir die Wege, Herr, die du bestimmst!
Und lehre mich, deinen Pfaden zu folgen!
Bringe mir bei, nach deiner Wahrheit zu leben!
Denn du bist es, Gott, der mir hilft.
Und so will ich auf dich hoffen den ganzen Tag.
Denke an deine Barmherzigkeit und Güte, Herr!
Denn schon seit Urzeiten handelst du danach.
Aber an meine Vergehen sollst du nicht denken –
Auch nicht an die Sünden aus meinen Jugendtagen!
Denke so an mich, wie es deiner Güte entspricht!
Du meinst es doch gut mit mir, Herr.
Amen.
(Psam 25, 1-7, Übersetzung der Basisbibel)
Biblische Lesung
Wohlan, ich will
von meinem lieben Freund singen,
ein Lied von meinem Freund
und seinem Weinberg:
Mein Freund hatte einen Weinberg
auf einer fetten Höhe.
Und er grub ihn um
und entsteinte ihn
und pflanzte darin edle Reben.
Er baute auch einen Turm darin
und grub eine Kelter
und wartete darauf,
dass er gute Trauben brächte;
aber er brachte schlechte.
Nun richtet, ihr Bürger zu Jerusalem und ihr Männer Judas,
zwischen mir und meinem Weinberg!
Was sollte man noch mehr tun an meinem Weinberg,
das ich nicht getan habe an ihm?
Warum hat er denn schlechte Trauben gebracht,
während ich darauf wartete, dass er gute brächte?
Wohlan, ich will euch zeigen, was ich mit meinem Weinberg tun will!
Sein Zaun soll weggenommen werden, dass er kahl gefressen werde,
und seine Mauer soll eingerissen werden, dass er zertreten werde.
Ich will ihn wüst liegen lassen,
dass er nicht beschnitten noch gehackt werde,
sondern Disteln und Dornen darauf wachsen,
und will den Wolken gebieten, dass sie nicht darauf regnen.
Des Herrn Zebaoths Weinberg aber ist das Haus Israel,
Und die Männer Judas sind seine Pflanzung, an der sein Herz hing.
Er wartete auf Rechtsspruch, siehe, da war Rechtsbruch,
auf Gerechtigkeit, siehe, da war Geschrei über Schlechtigkeit.
(Jesaja 5, 1-7)
Auslegung
Es fängt so schön an. Wie ein Straßenmusikant, wie ein Bänkelsänger beginnt der Prophet Jesaja: „Von meinem Freund will ich euch ein Lied singen, von meinem Freud und seinem Weinberg!“ Und die Zuhörerinnen und Zuhörer haben Bilder von saftigen Weintrauben vor Augen oder von einem großen Weingelage. Doch dann die Enttäuschung: Der Weinberg bringt, trotz aller Zuwendung, keine Frucht.
Und plötzlich wird aus dem harmlosen Lied eine Gerichtsverhandlung, der Weinbergbesitzer klagt an, und die Zuhörer finden sich in der Rolle der Richter wieder: Ist es nicht angemessen und gerecht, wenn der Weinberg, der trotz aller Mühe ohne Ertrag bleibt, wieder gerodet wird? Unter landwirtschaftlichen Gesichtspunkten allemal. Man spürt aber auch die Kränkung des Weingärtners, die über alles Sachliche hinausgeht. Wie ein enttäuschter zurückgewiesener Liebhaber wirkt er.
Und plötzlich ist der Weingärtner Gott und die Zuhörenden – eben noch Theaterpublikum, dann Richter – sind die erschrockenen Angeklagten. Gott hat sie gehegt und gepflegt, mit allem Lebensnotwendigen versorgt, ihnen die Treue gehalten, ihnen sein gutes, heilsames Gesetz gegeben. Doch all das fruchtet nichts: Das Recht wird gebrochen, Gerechtigkeit mit Füßen getreten. Der „Weinberg“, das Volk – eine moralische Wüste und, nach der Eroberung durch feindliche Mächte, auch eine ganz reale.
Es fängt so schön an, immer wieder. Gott schenkt uns das Leben, gibt uns ein fühlendes Herz und offene Sinne, stellt uns Menschen zu Seite, die für uns da sind, und zu essen und zu trinken haben wir auch. Und sein Gebot haben wir, zusammengefasst im dritten Mosebuch und von Jesus in den Evangelien bekräftigt: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“ Das ist die Formel für’s Glück. So kann der Wein gedeihen. So kommen wir zurecht auf dieser Erde.
Doch stattdessen: Die Angst zu kurz zu kommen. Die Sucht nach immer mehr. Äußerer Besitz statt innerer Fülle. Konkurrenz statt Kooperation. Haben anstelle von Sein. Und Seelen verwüsten. Tiere und Pflanzen sterben aus. Meere vermüllen. Wälder verdorren. Und das Weltklima ist kurz davor, für immer zu kippen. – Ich glaube nicht, dass Gott uns bestraft. Was geschieht, ist einfach die Folge unserer Art zu leben. Aber dass wir Gott verloren haben und uns selbst gleich mit, dass uns der innere Kompass abhanden gekommen ist, da kann ich Jesaja kaum widersprechen.
Und nun? Sein Lied, das so schön beginnt, sei ein Weckruf! Achten wir, als erstes, auf das, was Gott uns schenkt: Spüren wir, genießen wir, nehmen wir wahr mit allen Sinnen. Jedes Lächeln gehört dazu, jeder Windhauch, jede Berührung, jedes gute Wort. Nähren wir uns davon, damit wir glücklich sind und Gutes in uns reift! Und dann: Achten wir auf das, was wir tun: Mir nicht mehr nehmen als ich brauche, sonst nehme ich es doch jemandem weg. Mich nicht stark fühlen, indem ich andere kleinmache. Auf Gerechtigkeit achten, auch zu meinen Ungunsten. Für das Ganze sorgen, zu dem ich doch auch gehöre. Den Weingarten erhalten. Und andere begeistern für diesen Weg. Es fing doch so schön an. Und es soll weitergehen – anders, besser als bei Jesaja. Gott helfe uns dabei! Amen.
Gebet & Vaterunser
Gott, unser Gärtner, mache uns offen für das Gute, das Du uns tust. Hilf uns, zu gedeihen, innerlich zu wachsen, Frucht zu bringen. Hilf uns, über unsere engen Grenzen hinauszudenken und den Garten, in dem wir leben, zu bewahren. Amen.
Lied „Gott ist gegenwärtig“ (GL 387, EG 165, 1+6)
1. Gott ist gegenwärtig. Lasset uns anbeten / und in Ehrfurcht vor ihn treten. / Gott ist in der Mitte. / Alles in uns schweige / und sich innigst vor ihm beuge. / Wer ihn kennt, / wer ihn nennt, / schlag‘ die Augen nieder; / kommt, ergebt euch wieder.
6. Du durchdringest alles; / lass dein schönstes Lichte, / Herr, berühren mein Gesichte. / Wie die zarten Blumen / willig sich entfalten / und der Sonne stille halten, / lass mich so / still und froh / deine Strahlen fassen / und dich wirken lassen.
Segen
Gott segne uns und behüte uns. Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. Gott erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden. Amen.
Tag-Werk
Tun Sie etwas Heilsames für den Welt-Garten. Lassen Sie den Müll nicht im Wald liegen, den andere hingeworfen haben. Vielleicht haben Sie bei Ihrem Spaziergang eine Tüte dabei. Oder pflanzen Sie einen Baum, das ist immer gut! Mehr unter www.greenforestfund.de.
Es grüßt Sie herzlich Ihr Pfarrer Christoph Eichert (Paulusgemeinde)
„Was für ein Mensch?!“ Eine Hausandacht für Familien am 28. Februar 2021
Hausandacht am 21.2.2021 1. Sonntag der Passionszeit – Invokavit
Wir freuen uns, dass diese Hausandacht den Weg zu Ihnen gefunden hat. Gönnen Sie sich einen Moment Ruhe. Nehmen Sie sich Zeit für diesen geistlichen Impuls. Wenn Sie mögen, sprechen Sie die Gebete laut, und wenn Sie das Lied kennen, singen Sie es. Zünden Sie eine Kerze an, denn Jesus Christus, das Licht der Welt, ist bei Ihnen.
Eröffnung
Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen
Psalmgebet
HERR, warum stehst du so ferne, verbirgst dich zur Zeit der Not?
2 Weil der Frevler Übermut treibt, müssen die Elenden leiden; sie werden gefangen in den Ränken, die er ersann. 3 Denn der Frevler rühmt sich seines Mutwillens, und der Habgierige sagt dem HERRN ab und lästert ihn. 4 Der Frevler meint in seinem Stolz, Gott frage nicht danach. »Es ist kein Gott«, sind alle seine Gedanken.
12 Steh auf, HERR! Gott, erhebe deine Hand! Vergiss die Elenden nicht! 13 Warum lästert der Frevler und spricht in seinem Herzen: »Du fragst doch nicht danach«? 14 Du siehst es ja, / denn du schaust das Elend und den Jammer; es steht in deinen Händen. Die Armen befehlen es dir; du bist der Waisen Helfer. 17 Das Verlangen der Elenden hörst du, HERR; du machst ihr Herz gewiss, dein Ohr merkt darauf, 18 dass du Recht schaffest den Waisen und Armen, dass der Mensch nicht mehr trotze auf Erden. (aus Psalm 10)
Biblische Lesung:
Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versucht würde.
Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte er. Und der Versucher trat zu ihm und sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, dass diese Steine Brot werden. Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht .“ (Matthäus 4,1ff.)
Iwan Kramskoj “Christus in der Wüste“ (1872)
Impuls:
Wovon lebt der Mensch? Von materiellen Dingen wie Brot, Wasser, Gesundheit, Geld, einem Zuhause? Von geistiger Nahrung, wie Büchern, Hobbys, Bildung, sinngebenden Beschäftigungen? Von geistlicher, seelischer Nahrung, wie menschlichem Kontakt, Liebe, Wertschätzung, Zuspruch, Motivation, sozialen Beziehungen? Was hilft ihm, Dürrezeiten und Wüstenerfahrungen durchzustehen? Ich kann fragen: Was macht mich innerlich stark? Sind es gute Erfahrungen, Vertrauen, Selbstvertrauen, Gelassenheit, ein gutes Wort, Trost und Hoffnung? Wo erhalte ich all dies und wo gebe ich etwas davon weiter?
Wann bin ich bereit, auf grundlegende Bedürfnisse freiwillig zu verzichten und mich einzuschränken? Wie lange halte ich das durch? Wann sind die Nebenwirkungen und Langzeitschäden von „sozialem Fasten“ gravierender als der Nutzen der Beschränkungen? Wie lange bin ich bereit, auf Brot in Form von Gottesdiensten, Konzert- und Theaterbesuchen, Essengehen, Verreisen, Tanzen, Feiern oder Singen zu verzichten?
Welchen Versuchungen halte ich stand, welchen nicht? „Der Christus in der Wüste“ von Iwan Kramskoj ringt mit sich. Er macht es sich nicht leicht, aber er betet auch und wägt ab und widersteht damit den Versuchungen. Ich möchte versuchen, es ihm gleich zu tun. Amen
Gebet:
Herr, führe mich nicht in Versuchung, wenn mein Leben dadurch aus der Spur gerät, führe mich aber in Versuchung, wenn mein Leben nur einspurig verläuft.
Hilf mir zu entscheiden, wo es sinnvoll ist, zu verzichten und wo nicht und schenke du mir dein Wort, wenn ich stumm und ratlos werde. Stärke du die Kranken, Einsamen und Trauernden und sei du bei den Menschen, die nach dem Leben hungern.
Vaterunser
Lied: EG 98 Korn , das in die Erde
1. Korn, das in die Erde, in den Tod versinkt, Keim der aus dem Acker in den Morgen dringt. Liebe lebt auf, die längst erstorben schien. Liebe wächst wie Weizen und ihr Halm ist grün.
3. Im Gestein verloren Gottes Samenkorn, unser Herz gefangen in Gestrüpp und Dorn. Hin ging die Nacht, der dritte Tag erschien. Liebe wächst wie Weizen und ihr Halm ist grün.
Segen:
Es wachse in dir der Mut, dich einzulassen auf dieses Leben mit all seinen Widersprüchen, mit all seiner Unvollkommenheit, dass du beides vermagst: kämpfen und geschehen lassen, ausharren und aufbrechen, nehmen und entbehren.
Es wachse in dir der Mut, dich liebevoll wahrzunehmen, dich einzulassen auf andere Menschen und ihnen teilzugeben an dem, was du bist und hast.
Sei gesegnet, du, und mit dir die Menschen, die zu dir gehören, dass ihr inmitten dieser unbegreiflichen Welt den Reichtum des Lebens erfahrt.
(Antje Sabine Naegeli)
Bleiben Sie behütet! Es grüßt Sie Ihr Pfarrer Friedhelm Kasparick
Hausandacht zum Valentinstag (Sonntag Estomihi) am 14. Februar 2021
Wir freuen uns, dass diese Hausandacht den Weg zu Ihnen gefunden hat. Gönnen Sie sich einen Moment Ruhe. Nehmen Sie sich Zeit für diesen geistlichen Impuls. Wenn Sie mögen, sprechen Sie die Gebete laut, und wenn Sie das Lied kennen, singen Sie es. Zünden Sie eine Kerze an, denn Jesus Christus, das Licht der Welt, ist bei Ihnen.
Eröffnung
Im Namen Gottes, der die Liebe selbst ist. Im Namen Jesu Christi, der uns Gottes Liebe nahebringt. Im Namen des Heiligen Geistes, der uns hilft, liebevoll miteinander umzugehen. Amen.
Psalmgebet (aus Psalm 36)
Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist,
und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen.
Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes
und dein Recht wie die große Tiefe.
Herr, du hilfst Menschen und Tieren.
Wie köstlich ist deine Güte, Gott,
dass Menschenkinder unter dem Schatten
deiner Flügel Zuflucht haben!
Sie werden satt von den reichen Gütern
deines Hauses,
und du tränkst sie mit Wonne
wie mit einem Strom.
Denn bei dir ist die Quelle des Lebens,
und in deinem Licht sehen wir das Licht.
Amen.
Biblisches und Außerbiblisches
Du bist wunderbar schön, meine Freundin, und kein Makel ist an dir. Du hast mir das Herz genommen mit einem einzigen Blick deiner Augen. Wie schön ist deine Liebe, meine Schwester, liebe Braut! (aus Hoheslied 4)
Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen. (1. Korintherbrief 13, 13)
Liebe: auch so ein Problem, das Marx nicht gelöst hat. (Joephine Baker)
Auslegung
„All you need is love“ singen die Beatles, und sie haben wohl recht. Deshalb erfreut sich der Valentinstag so großer Beliebtheit, auch unter evangelischen Christinnen und Christen und genauso, oder gar noch mehr, unter Menschen ohne Kirchen-zugehörigkeit.
Aber wer war der heilige Valentin eigentlich? Man weiß wenig über ihn, und auch das Wenige sind womöglich mehr Legenden als Fakten. Folgendes ist immerhin überliefert: Valentin lebte in Rom, war ein einfacher menschenfreundlicher Priester. Heimlich hat er Liebende nach christlichem Ritus getraut. Das war gefährlich, denn das Christentum wurde im damaligen Römischen Reich verfolgt. Doch im Namen der Liebe und im Namen Gottes riskierte er alles. Die frisch Vermählten soll er mit Blumen aus seinem eigenen Garten beschenkt haben. Und ihre Ehen, heißt es, standen unter einem guten Stern. Am 14. Februar 269 wurde Valentin hingerichtet. Sein Andenken konnten die Herrschenden jedoch nicht auslöschen, es bleibt bis heute lebendig.
„All you need is love“ singen die Beatles, und sie haben so recht. Was gibt es Schöneres als die Liebe, die einem „das Herz nimmt“, den Verstand raubt, einen mit Glück und Ekstase erfüllt wie nichts anderes. Das Hohelied im Alten Testament weiß davon zu berichten – detailgetreu, poetisch und keineswegs jugendfrei. Und Sie könnten sicher auch eine Menge erzählen!
Und es gibt andere Arten der Liebe, nicht nur die zwischen Frau und Mann oder, wir haben dazugelernt als Kirche und Gesellschaft, zwischen Menschen gleichen Geschlechts. Es gibt geschwisterliche, elterliche, freundschaftliche Liebe, Nächstenliebe, die Liebe zur Natur. Man kann, natürlich, auch allein leben und ein liebendes Herz haben. Das Wort aus dem 1. Korintherbrief ist zwar ein beliebter Trauspruch, aber eigentlich hatte Paulus eine liebevolle Verbundenheit unter den Christinnen und Christen in Korinth im Blick: Wir glauben zusammen, ja. Aber ein Glaube ohne Liebe wird hart und rechthaberisch. Wir hoffen das Beste für uns, gewiss. Aber Hoffnung ohne Liebe bleibt egoistisch und denkt zuallererst an sich. Die Liebe ist das Größte, das Wichtigste, das Eigentliche – die Liebe in all ihren Ausprägungen und Facetten.
„All you need is love“ singen die Beatles, und niemand würde ernsthaft widersprechen. Dabei ist es mit der Liebe alles andere als einfach, wie Josephine Baker seufzend vermerkt. Das Herz kann ja nicht immer nur höher schlagen. Der Alltag fordert seinen Tribut zwischen Arbeitsstress und Kindergeschrei. Sorgen, Konflikte, vielleicht auch die Angst, zu kurz zu kommen, stehen der Liebeslust und der Liebesfähigkeit manchmal mächtig im Weg. Da nützt auch alle Rosen- und Herzchenseligkeit des kommerzialisierten Valentinstages nichts. Der Heilige selbst hat freilich auch hier geholfen. Nicht nur am Traualtar, sondern auch später in Partnerschafts- und Ehekrisen stand er Paaren mit einem offenen Ohr und einem guten Wort zur Seite. Es hat ja niemand gesagt, dass es leicht wird, wenn man sich auf die Liebe einlässt. Aber schön wird es. Und tief. Und immer wieder spannend.
In diesem Sinne: Ein Hoch auf den heiligen Valentin, dessen Gedenktag wir heute begehen! Und ein Hoch auf die Liebe in unseren Herzen! Sie möge wachsen und blühen, jeden Tag auf’s Neue. Amen.
Gebet
Guter Gott, von Deiner Liebe leben wir. Hilf, dass ich sie spüre – in der Freundlichkeit der Menschen, die mich gern haben, in der Schönheit Deiner Schöpfung, als warmes Gefühl in mir selbst.
Und sei bei allen, die sich nach Liebe sehnen – bei den Menschen, die einsam sind, bei den Kindern, die ohne Liebe aufwachsen, bei den Paaren, die sich zerstritten haben. Gib Mut, neu aufeinander zuzugehen. Lass die Liebe groß werden unter uns.
Amen.
Vaterunser
Lied „Liebe, die du mich zum Bilde“ (EG 401)
Von Gottes unerschöpflicher Liebe erzählt dieses Lied …
- Liebe, die du mich zum Bilde deiner Gottheit hast gemacht,
Liebe, die du mich so milde nach dem Fall hast wiederbracht:
Liebe, dir ergeb ich mich, dein zu bleiben ewiglich.
- Liebe, die du mich erkoren, eh ich noch geschaffen war,
Liebe, die du Mensch geboren und mir gleich wardst ganz und gar:
Liebe, dir ergeb ich mich, dein zu bleiben ewiglich.
- Liebe, die du Kraft und Leben, Licht und Wahrheit, Geist und Wort,
Liebe, die sich ganz ergeben mir zum Heil und Seelenhort:
Liebe, dir ergeb ich mich, dein zu bleiben ewiglich.
- Liebe, die mich hat gebunden an ihr Joch mit Leib und Sinn,
Liebe, die mich überwunden und mein Herz hat ganz dahin:
Liebe, dir ergeb ich mich, dein zu bleiben ewiglich.
Segen
Gott segne uns und behüte uns.
Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Gott erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden.
Amen.
Und nun?
Machen Sie jemandem eine Liebeserklärung. Verschenken Sie ein richtig schönes Kompliment. Sagen oder zeigen Sie einem Menschen, wieviel er Ihnen bedeutet. Fallen Sie jemandem um den Hals, soweit es der Gesetzgeber erlaubt. Trauen Sie sich und verschenken Sie Liebe!
Viel Freude (und ein wenige Herzklopfen) wünscht Ihnen dabei
Ihr Pfarrer Christoph Eichert
„Du hast die Liebe wiedergefunden.“ Eine Hausandacht für Familien am 14. Februar 2021
Wir freuen uns, dass diese Hausandacht den Weg zu Ihnen gefunden hat und dass Sie mit Ihrer Familie nun diesen kleinen Gottesdienst feiern wollen. Bevor Sie mit der Andacht beginnen, sollten Sie vorbereiten, was Sie gleich brauchen werden.
Weil am 14. Februar Valentinstag ist, geht es auch in dieser Familienandacht um die Liebe. Dazu haben wir die Geschichte von Zachäus ausgesucht. Lesen Sie sich vorab die Geschichte durch, damit Sie sie dann gut erzählen können. Um die Geschichte mit Ihren Kindern nachzuspielen, brauchen Sie einige Figuren: einen Jesus, ein paar Jünger, einen Zachäus, viele Schaulustige und einen Baum.
Außerdem können Sie mit Ihren Kindern Postkarten gestalten. Wenn Sie mögen, schreiben Sie einen Gruß darauf und bringen dann die Karte ins Gemeindebüro. Wir verteilen diese dann weiter an Menschen, die sich über einen Gruß freuen.
Sie können sich diese Andacht und die Postkarten am Freitag im Paulusgemeindehaus oder am Sonntag zwischen 10 und 11 Uhr in der Pauluskirche abholen.
Die Lieder für diese Andacht sowie das Vaterunser mit Bewegungen finden Sie unter:
https://padlet.com/vikar_alexander_barth/84dzima7ozi83eii
Bereiten Sie einen Tisch vor, um den Sie sich mit Ihrer Familie versammeln. Stellen Sie eine Kerze auf den Tisch und legen Sie Zündhölzer oder ein Feuerzeug bereit. Wenn Sie ein Kreuz haben, legen Sie es mit auf den Tisch, als Zeichen für Jesus, der gekreuzigt wurde und auferstanden ist. Stellen Sie einige Teelichte bereit.
Schaffen Sie sich eine störungsfreie Atmosphäre. Stellen Sie das Telefon aus, legen Sie das Smartphone zur Seite. Sie haben sich diese Ruhe verdient!
Wenn alles vorbereitet ist, versammeln Sie sich mit Ihrer Familie um den Tisch. Die Andacht kann beginnen. Wir wünschen Ihnen eine gesegnete Zeit.
Eröffnung
Zünden Sie die große Kerze an. Sprechen Sie dabei:
Ich zünde diese Kerze an, damit ihr Licht scheint. Gott ist das Licht der Welt. Er ist hier und sein Licht scheint für uns.
Lied „Die Kerze brennt“
Singen Sie gemeinsam:
Die Kerze brennt, ein kleines Licht, wir staunen und hören: „Fürchte dich nicht“, erzählen und singen, wie alles begann, in Gottes Namen fangen wir an.
Gebet
Sprechen Sie miteinander das Gebet:
Wo ich gehe, wo ich stehe, bist du, Gott, bei mir.
Wenn ich dich auch niemals sehe, weiß ich dennoch: Du bist hier.
Amen
Geschichte „Zachäus begegnet Jesus“
Erzählen oder lesen Sie die Geschichte vor. Dabei stellen Sie die Figuren auf den Tisch. Im Anschluss können die Kinder die Geschichte nachspielen, um das Gehörte zu verinnerlichen.
Diese Geschichte beginnt am Stadttor von Jericho, einer Stadt in Israel. An den Stadttoren sitzen Zöllner, die für die Römer den Zoll kassieren. Jeder, der etwas in die Stadt bringen will, muss dafür Geld bezahlen. Das regt die Menschen in Israel sehr auf, denn bis die Römer kamen, musste niemand Zoll bezahlen. Viele Menschen mögen die Zöllner nicht, weil sie für die Römer arbeiten. Doch die Zöllner machen noch etwas viel Schlimmeres. Sie nehmen von den Menschen mehr Geld, als sie eigentlich nehmen müssten, und stecken sich das Geld in die eigene Tasche. So kommt es, dass Zöllner kaum Freunde haben.
Am größten Stadttor sitzt Zachäus am Zolltisch. Er ist der Oberste, der Chef aller Zöllner in Jericho. Er nimmt besonders viel Geld von den Menschen. Zachäus ist ein kleiner Mann. Mit ihm will niemand etwas zu tun haben. So kommt es, dass Zachäus zwar viel Geld hat, aber keine Freunde. Zachäus fühlt sich oft sehr einsam.
Eines Tages kommt Jesus nach Jericho. Von ihm hat jeder in der Stadt schon gehört. Er ist ein ganz besonderer Mensch. Er erzählt von Gottes guter Welt, so dass alle es verstehen. Er liebt die Kinder, er heilt Kranke und hilft den Armen. „Er kommt von Gott!“, sagen die Leute. Alle wollen ihn sehen und hören! So ist der Weg, auf dem Jesus mit seinen Freunden kommt, mit vielen Menschen überfüllt. Auch Zachäus will Jesus sehen. Doch die großen Leute versperren ihm die Sicht. Niemand lässt ihn vor, denn keiner kann ihn leiden. Deshalb läuft Zachäus ein Stück voraus und klettert auf einen Baum hinauf. Von dort oben wird er Jesus bestimmt gut sehen.
Und dann ist es endlich soweit. Jesus kommt. Zachäus freut sich, dass er von hier oben so eine gute Sicht hat. Gerade als Jesus unter dem Baum hindurchgeht, sieht er plötzlich hinauf und ruft Zachäus zu: „Komm herunter zu mir!“
Zachäus klettert eilig vom Baum herunter und läuft zu Jesus. Er ist ganz aufgeregt. „Bist du nicht Zachäus, der oberste Zöllner in Jericho?“ fragt Jesus. „O weh“, denkt Zachäus, „jetzt wird Jesus gleich mit mir schimpfen, weil ich so ein schlechter Mensch bin und den Leuten immer zu viel Geld abnehme.“ Doch Jesus legt Zachäus die Hand auf die Schulter und sagt: „Komm! Ich will heute in deinem Haus zu Gast sein. Ich will mit dir essen und trinken, reden und lachen.“
Zachäus kann zuerst gar nicht glauben, was er da gerade gehört hat: ein anständiger Mann wie Jesus will etwas mit ihm zu tun haben? Doch dann führt er Jesus und seine Freunde schnell zu seinem großen Haus und bittet sie herein. Bald darauf sitzen alle am Tisch und feiern ein fröhliches Fest. Nur Zachäus sieht etwas nachdenklich aus: „Jesus ist so gut zu mir. So muss es wohl sein, wenn man einen Freund hat.“ Und dann steht Zachäus auf, geht zu Jesus und sagt: „Jesus, ich will mein Leben ändern. Ich möchte ein besserer Mensch werden. Allen Armen in der Stadt werde ich die Hälfte meines Geldes geben. Und allen, die ich am Zolltor betrogen habe, zahle ich das Vierfache von dem zurück, das ich ihnen genommen habe. Ich bin dann zwar ärmer, aber bestimmt auch glücklicher.“
Jesus freut sich für Zachäus und sagt zu ihm: „Heute ist etwas ganz Besonderes in deinem Haus geschehen. Du hast dein Herz für Gott geöffnet und hast die Liebe wiedergefunden. Gottes segnende Hand begleitet dich auf deinem Weg.“
Zum Nachdenken für die Eltern
Wer hat Ihnen in letzter Zeit gezeigt, dass sie oder er Sie liebhat? Wie war das? Welchen Menschen zeigen Sie an diesem Tag, dass Sie sie liebhaben?
Teilen Sie Ihre Gedanken unter https://padlet.com/vikar_alexander_barth/84dzima7ozi83eii
Lied „Ins Wasser fällt ein Stein“
Ins Wasser fällt ein Stein, ganz heimlich, still und leise;
Und ist er noch so klein, er zieht doch weite Kreise.
Wo Gottes große Liebe in einen Menschen fällt,
Da wirkt sie fort in Tat und Wort hinaus in uns're Welt.
Ein Funke, kaum zu seh'n, entfacht doch helle Flammen;
Und die im Dunkeln steh'n, die ruft der Schein zusammen.
Wo Gottes große Liebe in einem Menschen brennt,
Da wird die Welt vom Licht erhellt; da bleibt nichts, was uns trennt.
Nimm Gottes Liebe an. Du brauchst dich nicht allein zu müh'n,
Denn seine Liebe kann in deinem Leben Kreise zieh'n.
Und füllt sie erst dein Leben, und setzt sie dich in Brand,
Gehst du hinaus, teilst Liebe aus, denn Gott füllt dir die Hand.
Gebet
Für das Gebet brauchen Sie die Teelichte. Überlegen Sie, an wen Sie und Ihre Kinder denken und für wen Sie beten wollen. Für jede und jeden wird eine Kerze angezündet. Größere Kinder können das natürlich selbst machen. Es ist auch wunderbar, wenn Kerzen für sämtliche Großeltern und die Kindergärtnerinnen brennen. Zünden auch Sie eine Kerze an, für Menschen, die Sie lieben oder die sich ganz besonders nach Liebe sehnen. Und keine Sorge: Sie müssen nicht an alle denken. Es gibt noch ganz viele andere Hausandachten…
Wenn Ihnen nichts mehr einfällt oder alle Teelichte brennen, sprechen Sie folgendes Gebet:
Lieber Gott, wir danken dir, dass du uns liebhast. Sei bei den Menschen, die ausgegrenzt werden und sich nach einem guten Freund oder einer guten Freundin sehnen. Berühre unser Herz, damit wir spüren, dass du uns nahe bist. Amen.
Vaterunser
Und nun beten Sie das Gebet, das alle Christen miteinander verbindet:
Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Segen
Geben Sie Gottes gute Kraft weiter. Fassen Sie sich an den Händen und sprechen Sie:
Gott liebt dich – egal was passiert.
Gott ist bei dir – egal wie du dich fühlst.
Gott begleitet dich – egal wo du hingehst.
Gott segnet dich – damit du das nicht vergisst.
Amen
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Wir hoffen, Ihnen und Ihrer Familie hat diese Andacht gutgetan.
Wenn Sie mögen, machen Sie doch ein Foto von Ihrem Andachtstisch und stellen Sie es auf https://padlet.com/vikar_alexander_barth/84dzima7ozi83eii
Fragen, Anregungen und Verbesserungsvorschläge richten Sie bitte an
vikar.barth@paulusgemeinde-halle.de.
Wir wünschen Ihnen einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in die neue Woche.
Das Team der Familienandachten aus der Paulusgemeinde Halle
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Ausblick: Für die nächste Andacht finden Sie Luftschlangen in den Tüten. Noch besser ist es, wenn Sie Ihre eigenen Luftschlangen bis zum Sonntag aufheben.
Hausandacht zum Sonntag Sexagesimae 7. Februar 2021 – Sechzig Tage vor Ostern
Wir freuen uns, dass diese Hausandacht den Weg zu Ihnen gefunden hat. Gönnen Sie sich einen Moment Ruhe. Nehmen Sie sich Zeit für diesen geistlichen Impuls. Wenn Sie mögen, sprechen Sie die Gebete laut, und wenn Sie das Lied kennen, singen Sie es. Zünden Sie eine Kerze an, denn Jesus Christus, das Licht der Welt, ist bei Ihnen.
Eröffnung
Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen
Psalmgebet
HERR, dein Wort bleibt ewiglich, so weit der Himmel reicht;
deine Wahrheit währet für und für.
Du hast die Erde fest gegründet, und sie bleibt stehen.
Ich bin sehr gedemütigt;
HERR, erquicke mich nach deinem Wort!
Du bist mein Schutz und mein Schild; ich hoffe auf dein Wort.
Deine Zeugnisse sind mein ewiges Erbe;
denn sie sind meines Herzens Wonne.
Erhalte mich nach deinem Wort, dass ich lebe,
und lass mich nicht zuschanden werden in meiner Hoffnung.
Wenn dein Gesetz nicht mein Trost gewesen wäre,
so wäre ich vergangen in meinem Elend.
Dein Wort ist meinem Munde süßer als Honig.
Dein Wort macht mich klug; darum hasse ich alle falschen Wege.
Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.
(aus Psalm 119)
Biblische Lesung: Lukasevangelium 8
4 Als nun eine große Menge beieinander war und sie aus jeder Stadt zu ihm eilten, sprach er durch ein Gleichnis:
5 Es ging ein Sämann aus zu säen seinen Samen. Und indem er säte, fiel einiges an den Weg und wurde zertreten, und die Vögel unter dem Himmel fraßen's auf. 6 Und anderes fiel auf den Fels; und als es aufging, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte. 7 Und anderes fiel mitten unter die Dornen; und die Dornen gingen mit auf und erstickten's. 8 Und anderes fiel auf das gute Land; und es ging auf und trug hundertfach Frucht. Und rief: Wer Ohren hat zu hören, der höre!
9 Es fragten ihn aber seine Jünger, was dies Gleichnis bedeute. 10 Er aber sprach: 11 Das ist aber das Gleichnis: Der Same ist das Wort Gottes. 12 Die aber an dem Weg, das sind die, die es hören; danach kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihrem Herzen, damit sie nicht glauben und selig werden. 13 Die aber auf dem Fels sind die: Wenn sie es hören, nehmen sie das Wort mit Freuden an. Sie haben aber keine Wurzel; eine Zeit lang glauben sie, und zu der Zeit der Anfechtung fallen sie ab. 14 Was aber unter die Dornen fiel, sind die, die es hören und gehen hin und ersticken unter den Sorgen, dem Reichtum und den Freuden des Lebens und bringen keine Frucht zur Reife. 15 Das aber auf dem guten Land sind die, die das Wort hören und behalten in einem feinen, guten Herzen und bringen Frucht in Geduld.
Impuls
Und: welcher Typ Acker sind Sie? Ist es bei Ihnen wie auf dem Weg: Sie hören Gottes Wort und noch bevor es eine Chance hat, zu keimen, wird es durch irgendetwas anderes wieder entfernt? Oder sind Sie eher der felsige Typ: Das Wort wird gehört, es gefällt und tut gut, aber bald ist es auch wieder vergessen. Vielleicht entdecken Sie sich aber auch bei den Dornen wieder: das Wort Gottes wächst und wächst, doch anderes ist wichtiger oder lauter und überdeckt alles andere. Aber wahrscheinlich sind Sie der gute Acker – sonst würden Sie ja diese Hausandacht nicht lesen: Gottes Wort fällt bei Ihnen auf guten Boden. Sie hören und bedenken es, es wird verinnerlicht und geht zu Herzen. Schließlich bringt es hundertfache Frucht im lebendigen Glauben und im gläubigen Leben. Ja, genau, das sind Sie. Eindeutig. Und ich bin das auch. Dann ist ja alles gut.
Obwohl… also, wenn ich ehrlich bin… so eindeutig ist das bei mir manchmal nicht. Manchmal passiert es, wenn wir morgens die Herrnhuter Losungen lesen, dass ein Kind seine Tasse umstößt. Die Milch läuft über den ganzen Tisch. Da ist erstmal wischen angesagt. Die Losung? Wie war die heute? Haben wir die gelesen? Keine Chance: Das Wort ist weg, ehe ich mich versehe.
Oder wenig später: Andacht zu Beginn der Dienstberatung. Ein guter Text. Eine treffende Auslegung. Ja, genau, so ist das. Das muss ich mir merken! Eine kurze Atempause – und dann: „So, wer muss heute als erster weg? Du? Na gut, dann fang mal an. Aber ich habe dann auch noch einiges auf meiner Liste. Und wir dürfen heute auf keinen Fall vergessen…“ Keine Chance: das Wort ist zwar angekommen, aber gleich wieder eingegangen. Die Wurzeln konnten den Felsen des grauen Alltags nicht durchdringen.
Oder am Nachmittag: Ich sitze am Schreibtisch. Jetzt nehme ich mir Zeit für das „Wort zum Tag“. Ich lese Zeile für Zeile. Das tut gut. Doch da, ein Gedanke wie ein Stachel: „Ich muss heute noch mit Herrn W. telefonieren.“ Aber nicht jetzt. Erstmal das „Wort zum Tag“. Ich lese. Und wieder ein Stachel: „Das ist wichtig. Hoffentlich ist er noch da… Wenn ich ihn heute verpasse…“ Einen Moment kann das doch noch warten. Ich lese. „Los, jetzt. Sonst ist es zu spät. Und das wäre ein echtes Problem! Das ist dann nicht so leicht wieder in Ordnung zu bringen…“ Ich gebe auf, lege das „Wort zum Tag“ weg und setze mich ans Telefon. Keine Chance. Es war kein Durchkommen durch diese Dornenhecke.
Der Tag vergeht. Immer wieder denke ich: „Du müsstest doch…“ Ich sehne mich nach Gott, nach seinem Wort, das mir Kraft gibt, meine Gedanken erfrischt, meinen Glauben belebt. Doch es wird einfach nichts. Der Tag scheint Wort-los zu vergehen.
Vor dem Schlafen gehe ich noch eine Runde ums Haus. Da. Plötzlich ein Gedanke. Das ist doch ein Satz aus einer Predigt. Wie kommt der denn jetzt in meinen Kopf? Wie aus dem Himmel gefallen – und mir eingefallen. Ich versuche mich zu erinnern. Stück für Stück bekomme ich den Gedankengang zusammen. Ich bin gerührt. Es fühlt sich so an, als hätte jemand nichts unversucht gelassen, mir an diesem Tag dieses Wort zukommen zu lassen. Das tut gut. Danach habe ich mich gesehnt. Ich spüre, wie sich die Wurzeln meines Glaubens ausstrecken und sich fest in den guten Ackerboden graben. Das gibt mir Halt und neue Kraft. Ich atme durch. Ich blicke auf. Ich ahne, wie gut es der Sämann mit mir meint.
Amen.
Gebet
Lebendiger Gott,
so wie ein Bauer den Samen auf das Feld sät, so sendest du dein Wort in unser Leben. Du sprichst in unser Herz und machst uns gewiss, dass du uns liebst und für uns da bist.
Dafür danken wir dir und bitten:
Sei bei denen, die keine Kraft mehr haben, weil eine Krankheit sie auszehrt, weil der Stress an ihren Nerven nagt, weil Ängste und Sorgen sie auffressen. Stärke sie durch verständnisvolle Freunde, treue Weggefährten und mitfühlende Angehörige.
Sei bei denen, die Hungern und Dürsten – nach Nahrung, nach Liebe, nach Sicherheit. Hilf uns, zu teilen, was wir haben, und beschenke Sie mit dem Reichtum deiner Güte.
Sei bei denen, die sich nach dir sehnen, deren Leben kein guter Ackerboden ist, in dem dein Wort wurzeln kann. Werde nicht müde, deine Wohltaten in ihr Leben zu säen, bis der Same auch bei ihnen Früchte trägt.
Sei bei uns mit deinem Wort und deinem guten Geist. Hilf uns, aus deiner Kraft zu leben und mit den Früchten des Glaubens diese Welt zu bereichern.
Amen.
Vaterunser
Lied „Herr, öffne mir die Herzenstür“ (EG 197)
1) Herr, öffne mir die Herzenstür,
zieh mein Herz durch dein Wort zu dir,
lass mich dein Wort bewahren rein,
lass mich dein Kind und Erbe sein.
2) Dein Wort bewegt des Herzens Grund,
dein Wort macht Leib und Seel gesund,
dein Wort ists, das mein Herz erfreut,
dein Wort gibt Trost und Seligkeit.
3) Ehr sei dem Vater und dem Sohn,
dem Heilgen Geist in einem Thron;
der Heiligen Dreieinigkeit
sei Lob und Preis in Ewigkeit.
Segensgebet
Gott, sei mein Schutz und mein Schild - begleite mich, wenn ich Angst habe und Sorgen mich bedrängen.
Gott, erhalte mich, dass ich lebe – ein Leben aus der Fülle deiner Liebe und der Kraft deines Geistes.
Gott, dein Wort sei meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege -
damit ich sicher und getrost gehen kann, an jedem neuen Tag.
Amen.
Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag
und einen behüteten Gang durch die neue Woche.
Ihr Vikar Alexander Barth aus der Paulusgemeinde
Hausandacht für Familien am 7. Februar 2021
„So eine Verschwendung?!“
Eine Hausandacht für Familien am 7. Februar 2021
Wir freuen uns, dass diese Hausandacht den Weg zu Ihnen gefunden hat und dass Sie mit Ihrer Familie nun diesen kleinen Gottesdienst feiern wollen. Bevor Sie mit der Andacht beginnen, sollten Sie vorbereiten, was Sie gleich brauchen werden.
Lesen Sie sich vorab die Geschichte durch, damit Sie sie dann gut erzählen können. Heute geht es um einen verschwenderischen Bauern. Bei dieser Geschichte können Sie selbst mit Ihrer Familie Bauer spielen. Dafür legen Sie ein Tütchen Kresse-Samen bereit. Als Acker genügt ein Teller mit feuchtem Küchenpapier. Auf dem Acker gibt es eine Ecke mit Steinen und eine Ecke mit Dornen oder Zweigen (siehe Foto).
Wieder können Sie sich diese Andacht und die nötigen Kresse-Samen am Freitagvormittag im Paulusgemeindehaus oder am Sonntag zwischen 10 und 11 Uhr in der Pauluskirche abholen.
Die Lieder für diese Andacht sowie ein Vaterunser mit Bewegungen finden Sie unter:
https://padlet.com/vikar_alexander_barth/84dzima7ozi83eii
Bereiten Sie einen Tisch vor, um den Sie sich mit Ihrer Familie versammeln. Stellen Sie eine Kerze auf den Tisch und legen Sie Zündhölzer oder ein Feuerzeug bereit. Wenn Sie ein Kreuz haben, legen Sie es mit auf den Tisch, als Zeichen für Jesus, der gekreuzigt wurde und auferstanden ist. Stellen Sie einige Teelichte bereit.
Schaffen Sie sich eine störungsfreie Atmosphäre. Stellen Sie das Telefon aus, legen Sie das Smartphone zur Seite. Sie haben sich diese Ruhe verdient!
Wenn alles vorbereitet ist, versammeln Sie sich mit Ihrer Familie um den Tisch. Die Andacht kann beginnen. Wir wünschen Ihnen eine gesegnete Zeit.
Eröffnung
Zünden Sie die große Kerze an. Sprechen Sie dabei:
Ich zünde diese Kerze an, damit ihr Licht scheint. Gott ist das Licht der Welt. Er ist hier und sein Licht scheint für uns.
Lied „Die Kerze brennt“
Singen Sie gemeinsam:
Die Kerze brennt, ein kleines Licht, wir staunen und hören: „Fürchte dich nicht“, erzählen und singen, wie alles begann, in Gottes Namen fangen wir an.
Gebet
Sprechen Sie miteinander das Gebet:
Wo ich gehe, wo ich stehe, bist du, Gott, bei mir.
Wenn ich dich auch niemals sehe, weiß ich dennoch: Du bist hier.
Amen
Geschichte „Jesus erzählt von einem verschwenderischen Bauern“
Erzählen oder lesen Sie die Geschichte. Jedes Mal, wenn Jesus von dem Bauern erzählt, der seinen Samen sät, können die Kinder Kresse-Samen über dem vorbereiteten Teller verstreuen. Und wenn etwas daneben geht… Heute ist das sogar gewollt.
Jesus ist unterwegs. Er zieht durch die kleinen Städtchen der Umgebung. Viele Menschen kommen zu ihm – auch einige Kinder sind mit dabei. Alle wollen Jesus erleben und hören, was er sagt.
„Hört her, so beginnt Jesus, Gott ist wie ein Bauer! Dieser Bauer ging hinaus, um Weizen zu säen.“ (Die Kinder streuen Kresse-Samen über dem Teller aus.) Und während Jesus erzählt, macht er nach, wie der Bauer über seinen Acker geht und die Samenkörner sät. Aber was macht er denn? Jesus holt so schwungvoll aus, dass er fast das Gleichgewicht verliert. Er verschleudert den Samen in alle Richtungen.
„Als der Bauer nun säte“, sagt Jesus, „fiel ein Teil der Saat auf den Weg. Da kamen die Vögel und fraßen den ganzen guten Weizen auf.“
Jetzt beginnen die Leute zu tuscheln: „Der Bauer hat wohl keine Ahnung. Man muss doch mit der Saat vorsichtiger sein. Das weiß doch jeder – nur der Bauer nicht?“ Und während die Erwachsenen tuscheln, machen die Kinder die pickenden Vögel nach.
„Der Bauer säte und säte und ein Teil der Saat fiel auf felsige Stellen, wo kaum Erde drüber lag…“. (Kresse-Samen säen) Wieder spielt Jesus den seltsamen Bauern und macht die schwungvolle Handbewegung vor.
Nun sind auch die Erwachsenen in Stimmung geraten: „Der kennt wohl seinen Acker nicht!“ rufen sie sich lachend zu. Ein Mensch, der von seiner Ernte leben muss, der geht doch sorgsamer damit um. Aber der hier wirft einfach drauflos, egal wo es hinfällt? Den Frauen und Männern hier ist völlig klar: auf dem felsigen Untergrund vertrocknen die Keime, weil nicht genug Feuchtigkeit da ist.
„Und er säte und säte“, erzählt Jesus weiter. (Kresse-Samen säen) „Und beim Säen sah der Bauer das Dornengestrüpp nicht, das auf dem Acker wucherte.“ „Was ist denn das für ein Bauer?“ fragt jetzt ein Mann ganz empört. „Bevor man sät, muss man doch die Dornen ausstechen, sonst wachsen die Dornen schneller als der Weizen und das Getreide hat keine Chance.“ Alle lachen über den komischen Bauern.
Nun setzt Jesus zum krönenden Abschluss an: „Denkt euch, Leute! Einiges von der kostbaren Saat fiel trotzdem so, dass der Ackerboden es aufnehmen konnte. Ein sanfter Dauerregen kam und drang tief in den Boden ein. Die Saat in der Erde konnte keimen. Und es wurde Frühling, die Halme wuchsen, die Ähren bildeten sich, die Sonne ließ die Körner reifen. Und dann war es Juni. Erntezeit… Und mögt ihrs glauben oder nicht: Was aufging, das trug hundertfach Frucht!“
Für einen Moment scheinen die Leute nicht zu wissen, ob sie staunen oder lachen sollen. Meint Jesus das ernst? Die Kinder schauen Jesus mit großen Augen an. Auch die Erwachsenen sind irritiert und beginnen zu diskutieren: „Das ist doch unmöglich. Wer so verschwenderisch mit der Saat umgeht, kann auf keinen Fall so viel ernten.“
Plötzlich flüstert jemand: „Es geht um Gott. Jesus hat doch gesagt: Gott ist wie ein Bauer…“ Und da wird es den Leuten klar: „Gott verteilt seine Liebe wie ein verschwenderischer Bauer. Er schüttet seine Güte über uns aus. Warum? Weil er hofft, dass möglichst viel davon dahin gelangt, wo es uns berührt, dorthin wo es keimen und wachsen kann. Gott freut sich über jede Situation, in der seine Liebe bei uns ankommt – er freut sich über jedes Samenkörnchen seiner Liebe, das im Leben der Menschen Frucht bringt.“
Zum Nachdenken für die Eltern
Wer will schon verschwenderisch sein…
Was ist Ihnen dennoch so wichtig, dass Sie dabei nicht auf Zeit, Geld, ... schauen?
Teilen Sie Ihre Gedanken unter https://padlet.com/vikar_alexander_barth/84dzima7ozi83eii
Lied „Du hast uns deine Welt geschenkt“
1. Du hast uns deine Welt geschenkt: den Himmel, die Erde. Du hast uns deine Welt geschenkt: Herr wir danken dir.
2. Du hast uns deine Welt geschenkt: die Samen – die Pflanzen…
3. Du hast uns deine Welt geschenkt: die Sonne – die Sterne…
4. Du hast uns deine Welt geschenkt: die Blumen – die Bäume…
5. Du hast uns deine Welt geschenkt: die Tiere – die Menschen…
Sie können auch gemeinsam überlegen, womit Gott unsere Welt reich beschenkt hat. Dieses Lied eignet sich sehr gut, um eigene Strophen zu erfinden.
Gebet
Für das Gebet brauchen Sie die Teelichte. Überlegen Sie, an wen Sie und Ihre Kinder denken und für wen Sie beten wollen. Für jede und jeden wird eine Kerze angezündet. Größere Kinder können das natürlich selbst machen. Es ist auch wunderbar, wenn Kerzen für sämtliche Großeltern und die Kindergärtnerinnen brennen. Zünden auch Sie eine Kerze an, für Menschen, die Ihnen wichtig sind.
Wenn Ihnen nichts mehr einfällt oder alle Teelichte brennen, sprechen Sie folgendes Gebet:
Lieber Gott, wir danken dir, dass du uns verschwenderisch und unendlich liebst. Sei auch bei den Menschen, die sich nach Nähe und Zuwendung sehnen. Lass uns alle spüren, dass du für uns da bist. Amen
Vaterunser
Und nun beten Sie das Gebet, das alle Christen miteinander verbindet:
Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Segen
Geben Sie Gottes gute Kraft weiter. Fassen Sie sich an den Händen und sprechen Sie:
Gottes Kraft ist wie ein guter Ackerboden, durch den unser Leben wachsen kann.
Gottes Geist ist wie ein Sommerregen, der unser Leben erfrischt und erneuert.
Gottes Liebe ist wie ein Samenkorn, das in unser Herz fällt und viel Frucht bringt.
So segne uns Gott mit seiner Kraft, seinem Geist und seiner Liebe.
Amen
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Wir hoffen, Ihnen und Ihrer Familie hat diese Andacht gutgetan.
Wenn Sie mögen, machen Sie doch ein Foto von Ihrem Bastelfisch und stellen Sie es auf https://padlet.com/vikar_alexander_barth/84dzima7ozi83eii
Fragen, Anregungen und Verbesserungsvorschläge richten Sie bitte an
vikar.barth@paulusgemeinde-halle.de.
Wir wünschen Ihnen einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in die neue Woche.
Das Team der Familienandachten aus der Paulusgemeinde Halle
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Ausblick: Für die nächste Andacht finden Sie Postkarten in den Tüten. Alternativ stehen ab dem 11.2. die Karten als Druckvorlagen auf dem Padlet bereit.
Hausandacht für den Letzten Sonntag nach Epiphanias 31. Januar 2021
Wir freuen uns, dass diese Hausandacht den Weg zu Ihnen gefunden hat. Gönnen Sie sich einen Moment Ruhe. Nehmen Sie sich Zeit für diesen geistlichen Impuls. Wenn Sie mögen, sprechen Sie die Gebete laut, und wenn Sie das Lied kennen, singen Sie es. Zünden Sie eine Kerze an, denn Jesus Christus, das Licht der Welt, ist bei Ihnen.
Eröffnung
Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Psalmgebet (aus Psalm 97)
Gott ist König; darüber freue sich das Erdreich
und seien fröhlich die Inseln, so viel ihrer sind.
Die Himmel verkündigen seine Gerechtigkeit,
und alle Völker sehen seine Herrlichkeit.
Zion hört es und ist froh,
und die Töchter Juda sind fröhlich,
weil Du, Gott, recht regierst.
Denn Du, Gott, bist der Höchste
über allen Landen,
Du bist hoch erhöht über alle Götter.
Die ihr Gott liebt, hasst das Arge!
Gott bewahrt die Seelen seiner Heiligen;
aus der Hand der Frevler wird er sie erretten.
Dem Gerechten muss das Licht immer wieder aufgehen
und Freude den aufrichtigen Herzen.
Ihr Gerechten, freut euch Gottes
und dankt ihm und preist seinen heiligen Namen!
Biblische Lesung (2. Petrusbrief 1, 16-19)
Wir sind nicht ausgeklügelten Fabeln gefolgt, als wir euch kundgetan haben die Kraft und das Kommen unseres Herrn Jesus Christus; sondern wir haben seine Herrlichkeit mit eigenen Augen gesehen.
Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Preis durch eine Stimme, die zu ihm kam von der großen Herrlichkeit: „Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“ Und diese Stimme haben wir gehört vom Himmel kommen, als wir mit ihm auf dem heiligen Berg waren.
Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen.
Auslegung
Die US-Wahlen wurden gefälscht. Corona wird nicht durch Ansteckung, sondern durch das neue 5G-Netz verbreitet. Der Lockdown dient nicht dem Gesundheitsschutz, er ist der erste Schritt in die Diktatur. Den Klimawandel haben sich Wissenschaftler nur ausgedacht, um sich wichtig zu machen. Und von Bill Gates werden Sachen erzählt, die will man besser nicht wissen. – Alles Fake News natürlich. Frei erfunden. Und sie klingen, jede für sich, ziemlich gruselig.
„Wir sind nicht ausgeklügelten Fabeln gefolgt“, schreibt der Verfasser des 2. Petrusbriefes. „Was wir sagen, stimmt.“ Und er erinnert an die Verklärung Jesu, wie sie in den Evangelien berichtet wird: Da steigt Jesus mit einigen seiner Jünger auf einen Berg. Und ein helles Licht ist da. Ein besonderer Glanz. Und eine Stimme voller Liebe. Gottes Herrlichkeit, ganz nah! Auch der 97. Psalm weiß von dieser Herrlichkeit zu berichten. – Das sind Good News. Und sie klingen tatsächlich gut. Und nichts ist erfunden.
Gottes Herrlichkeit. Jetzt. Hier. In meinem Leben. Trotz Gottesdienst-verbot. Und Besuchsverbot. Und Shoppingverbot. Gottes Herrlichkeit wie ein großer, alles überstrahlender Glanz. Oder zumindest wie ein Licht an einem dunklen Ort. Oder wie ein gerade anbrechender Tag. Wie ein Stern, der aufgeht in meinem Herzen. – Schön klingt das. Erleben möchte ich das. Ist es Wirklichkeit? Oder zu schön, um wahr zu sein? Good News oder Fake News, das ist hier die Frage. Wir wollen ja nicht ausgeklügelten Fabeln folgen.
Nichts ist erfunden, Gottes Herrlichkeit gibt es. Man muss sich nur mal richtig erinnern: Der Urlaub auf der Nordseeinsel Amrum. Da waren Regentage, viele sogar, aber auch Tage wie dieser: Der Himmel blau und unendlich weit. Ich bade im Meer und in Sonnenstrahlen. Der Blick nach oben verheißt Freiheit, und ich spüre sie auch in meinem Herzen. Und was es gab, kann es wieder geben. Also erinnern Sie sich, so wie sich der Verfasser des 2. Petrusbriefes erinnert!
Nichts ist erfunden, Gottes Herrlichkeit gibt es. Man muss nur mal richtig die Augen aufmachen und die Ohren spitzen und sich öffnen für das, was herrlich sein will: Dieser Brief neulich, er hat mir so gutgetan. So liebevolle freundliche Worte. Ich lese ihn mir gleich noch einmal durch. Der Spaziergang heute, diese klare, frische Luft! Da werden auch die Gedanken frisch, und ich komme jünger nach Hause, als ich losgegangen bin. Ein Buch, ein Film, ein Telefongespräch, ein gutes Essen, eine unverhoffte Begegnung – alles kleine Dinge, aber mit Herrlichkeitspotential. Gott findet viele Verstecke, um sich dann plötzlich zu offenbaren.
Nichts ist erfunden, und es soll auch nichts erfunden werden. Wenn es dunkel ist oder leer oder grau, dann ist das die Wirklichkeit. Aber man darf die Augen schließen und träumen und hoffen und sich etwas wünschen: Was brauche ich, damit der Tag für mich anbricht? Damit der Morgenstern aufgeht in meinem Herzen? Ich kann es vor Gott bringen, ihn darum bitten. Und wer weiß, vielleicht kann ich selbst auch etwas dafür tun. Und die Wirklichkeit weitet sich, und Gottes Herrlichkeit ist auf dem Weg zu mir. Ich bin ja sein geliebtes Kind, und seine freundliche Stimme meint auch mich. Und das gehört nicht ins Reich der Fabeln, das gehört zu den harten Fakten, zum christlichen Granit sozusagen.
Gottes Herrlichkeit: Mit Jesus Christus in die Welt gekommen. In meinem Leben zu finden. In meinem Innersten zu Hause. So will es Gott. So soll es sein. Und Bill Gates ist gar nicht so verkehrt. Fake News? Good News! Amen.
Gebet
Großer Gott, lass mich Deine Herrlichkeit sehen! Damit mein Leben Glanz hat. Damit ich das Dunkle besser verkrafte. Damit ich gern auf dieser Welt bin.
Sei bei allen, die Dein Licht besonders brauchen. Sei bei den Kranken und den Einsamen. Sei bei allen, die schwer tragen an ihren Sorgen.
Und wenn es sein soll, dass ausgerechnet ich Deine Herrlichkeit zu anderen bringe, dann will ich mich nicht sträuben.
Amen.
Vaterunser
Lied „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ (EG 70)
1. Wie schön leuchtet der Morgenstern / voll Gnad und Wahrheit von dem Herrn, / die süße Wurzel Jesse. / Du Sohn Davids aus Jakobs Stamm, / mein König und mein Bräutigam, / hast mir mein Herz besessen; / lieblich, freundlich, / schön und herrlich, groß und ehrlich, reich an Gaben, / hoch und sehr prächtig erhaben.
2. Ei meine Perl, du werte Kron, / wahr‘ Gottes und Marien Sohn, / ein hochgeborner König! / Mein Herz heißt dich ein Himmelsblum; / dein süßes Evangelium / ist lauter Milch und Honig. / Ei mein Blümlein, / Hosianna! Himmlisch Manna, das wir essen, / deiner kann ich nicht vergessen.
3. Gieß sehr tief in das Herz hinein, / du leuchtend Kleinod, edler Stein, /
mir deiner Liebe Flamme, / dass ich, o Herr, ein Gliedmaß bleib / an deinem auserwählten Leib, / ein Zweig an deinem Stamme. / Nach dir wallt mir / mein Gemüte, ewge Güte, bis es findet / dich, des Liebe mich entzündet.
4. Von Gott kommt mir ein Freudenschein, / wenn du mich mit den Augen dein / gar freundlich tust anblicken. / Herr Jesu, du mein trautes Gut, / dein Wort, dein Geist, dein Leib und Blut / mich innerlich erquicken. / Nimm mich freundlich / in dein Arme und erbarme dich in Gnaden; / auf dein Wort komm ich geladen.
Segen
Gott segne uns und behüte uns.
Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Gott erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden.
Amen.
Und nun?
Machen Sie sich auf die Suche nach Gottes Herrlichkeit an diesem Sonntag!
Ich wünsche Ihnen eine spannende Entdeckungsreise.
Ihr Pfarrer Christoph Eichert
Downloads:
„Du bist bei mir, Gott.“ Eine Hausandacht für Familien am 31. Januar 2021
Wir freuen uns, dass diese Hausandacht den Weg zu Ihnen gefunden hat und dass Sie mit Ihrer Familie nun diesen kleinen Gottesdienst feiern wollen. Bevor Sie mit der Andacht beginnen, sollten Sie vorbereiten, was Sie gleich brauchen werden.
Lesen Sie sich vorab die Geschichte durch, damit Sie sie dann gut erzählen können. Wenn Sie eine Kinderbibel haben, die Sie gern benutzen, können Sie auch schauen, ob Sie die Geschichte dort finden. Um die Geschichte mit Ihren Kindern zu erleben, brauchen Sie eine große Decke, unter der die ganze Familie Platz hat. Außerdem benötigen sie eine Taschenlampe.
Nach der Geschichte können Sie mit Ihren Kindern Fische basteln. Dazu benötigen Sie Pfeifenreiniger. Diese können Sie sich am Freitagvormittag im Paulusgemeindehaus oder am Sonntag zwischen 10 und 11 Uhr in der Pauluskirche abholen. Die Bastelanleitung und die Lieder für diese Andacht finden Sie unter: https://padlet.com/vikar_alexander_barth/84dzima7ozi83eii
Bereiten Sie einen Tisch vor, um den Sie sich mit Ihrer Familie versammeln. Stellen Sie eine Kerze auf den Tisch und legen Sie Zündhölzer oder ein Feuerzeug bereit. Wenn Sie ein Kreuz haben, legen Sie es mit den auf den Tisch, als Zeichen für Jesus, der gekreuzigt wurde und auferstanden ist. Stellen Sie einige Teelichte bereit.
Schaffen Sie sich eine störungsfreie Atmosphäre. Stellen Sie das Telefon aus, legen Sie das Smartphone zur Seite. Sie haben sich diese Ruhe verdient!
Wenn alles vorbereitet ist, versammeln Sie sich mit Ihrer Familie um den Tisch. Die Andacht kann beginnen. Wir wünschen Ihnen eine gesegnete Zeit.
Eröffnung
Zünden Sie die große Kerze an. Sprechen Sie dabei:
Ich zünde diese Kerze an, damit ihr Licht scheint. Gott ist das Licht der Welt. Er ist hier und sein Licht scheint für uns.
Lied „Die Kerze brennt“
Singen Sie gemeinsam:
Die Kerze brennt, ein kleines Licht, wir staunen und hören: „Fürchte dich nicht“, erzählen und singen, wie alles begann, in Gottes Namen fangen wir an.
Gebet
Sprechen Sie miteinander das Gebet:
Wo ich gehe, wo ich stehe, bist du, Gott, bei mir.
Wenn ich dich auch niemals sehe, weiß ich dennoch: Du bist hier.
Amen
Geschichte „Jona und der große Fisch“
Erzählen oder lesen Sie die Geschichte vor. Dabei symbolisiert die Decke zunächst die Wellen, die erst ruhig vor sich hinplätschern und sich später gefährlich auftürmen. Anschließend kriechen alle unter die Decke. Dort ist es so dunkel wie im Bauch des großen Fisches. Und schließlich wird die Decke gelüftet und alle betreten das rettende Ufer…
Als Jona eines Morgens aufwacht, ist er ganz durcheinander. War das Gott, heute Nacht? Er hört noch die Stimme, die zu ihm sprach: „Jona, geh nach Ninive! Erzähle den Menschen in der großen Stadt von mir. Sage ihnen, dass mir nicht gefällt, wie sie miteinander umgehen. Erinnere sie, wie Menschen gut miteinander leben können.“
Jona überlegt: Was soll er tun? Nach Ninive gehen? Nein, auf keinen Fall. Das traut er sich nicht zu. „Ich will in die andere Richtung!“, sagt er, „ich fahre übers Meer, so weit, dass Gott mich nicht finden kann!“
Jona macht sich auf den Weg. Nach einigen Tagen kommt er ans Meer. In der Hafenstadt fragt er, ob ein Schiff nach Westen fährt. Dort, wo die Sonne untergeht, da will er hin. Endlich hat er ein Schiff gefunden. Er zahlt den Preis für die Überfahrt, dann steigt er hinunter in den Bauch des Schiffes und legt sich hin. „So! Jetzt kann Gott mich nicht mehr sehen!“, denkt er sehr zufrieden. Dann schläft er ein.
Das Schiff legt ab (die Decke leicht bewegen). Jona merkt es nicht. Er schläft. Er wacht nicht einmal auf, als sie in einen furchtbaren Sturm geraten. Das Meer tobt! Die riesigen Wellen werfen das Schiff hin und her (mit der Decke große Wellen machen). Da fällt dem Kapitän sein Passagier Jona ein. Was, der schläft? Er weckt ihn auf: „Bete zu deinem Gott, vielleicht kann der uns helfen!“
Inzwischen losen die Matrosen aus, wer an dem Unglück schuld ist. Es trifft Jona.
„Wer bist du?“ fragt der Kapitän. „Ich bin ein Hebräer und fürchte Gott, der Himmel und Erde gemacht hat.“ „Und vor dem willst du weglaufen?!“ Sie rudern, was sie können, aber gegen den Sturm kommen sie nicht an. Da sagt Jona: „Werft mich ins Meer!“ Sie wollen nicht, aber er besteht darauf. So versinkt Jona in den tobenden Fluten.
Da sagt Gott zum Sturm: „Jetzt bist du still.“ Das Meer beruhigt sich und spült das Schiff ans Land (die Decke stillhalten und anschließend wieder leicht bewegen). Doch Jona schwimmt immer noch zwischen den Wellen. Seine Kraft lässt nach. „Will Gott mich zur Strafe ertrinken lassen?“, fragt er sich. Nein. Gott schickt Jona einen großen Fisch. Der sperrt sein Maul ganz weit auf und saugt Jona in seinen großen Bauch hinein (alle versammeln sich unter der Decke). Dort ist es dunkel und ein bisschen glitschig. Jona hat ein bisschen Angst. Aber er freut sich auch, dass er nicht ertrunken ist (Taschenlampe an). Und so beginnt er im Bauch des Fisches mit Gott zu reden: „Ich danke dir, Gott, dass du mich gerettet hast. Als die großen Wellen über mich hereinbrachen, dachte ich, du hättest mich vergessen. Doch jetzt weiß ich, dass du bei mir bist und auf mich aufpasst. Ich danke dir, mein Gott.“
Und nach einigen Tagen erreicht der große Fisch das Ufer und spuckt Jona an Land (alle sitzen wieder am Tisch). Da verspricht Jona: „Jetzt gehe ich nach Ninive.“
Zum Nachdenken für die Eltern
Waren Sie schon einmal in einer so ausweglosen und finsteren Situation wie Jona? Was hat Ihnen geholfen? Woher kam ein Licht?
Sie können Ihre Gedanken mit anderen Eltern teilen: https://padlet.com/vikar_alexander_barth/84dzima7ozi83eii
Lied „Halte zu mir guter Gott“
1. Halte zu mir, guter Gott, heut den ganzen Tag.
Halt die Hände über mich, was auch kommen mag.
Halte zu mir, guter Gott, heut den ganzen Tag.
Halt die Hände über mich, was auch kommen mag.
2. Du bist jederzeit bei mir; wo ich geh und steh,
spür ich, wenn ich leise bin, dich in meiner Näh.
Halte zu mir, guter Gott, …
3. Gibt es Ärger oder Streit und noch mehr Verdruss,
weiß ich doch, du bist nicht weit, wenn ich weinen muss.
Halte zu mir, guter Gott, …
4. Meine Freude, meinen Dank, alles sag ich dir.
Du hältst zu mir, guter Gott, spür ich tief in mir.
Halte zu mir, guter Gott, …
Gebet
Für das Gebet brauchen Sie die Teelichte. Überlegen Sie, an wen Sie und Ihre Kinder denken und für wen Sie beten wollen. Für jede und jeden wird eine Kerze angezündet. Größere Kinder können das natürlich selbst machen. Es ist auch wunderbar, wenn Kerzen für sämtliche Großeltern und die Kindergärtnerinnen brennen. Zünden auch Sie eine Kerze an, für Menschen, die Ihnen wichtig sind, für Probleme und Dunkelheiten, in denen Gottes Licht guttut. Und auch für alles Schöne können Sie eine Kerze anzünden und Gott dafür danken.
Wenn Ihnen nichts mehr einfällt oder alle Teelichte brennen, sprechen Sie folgendes Gebet:
Lieber Gott, wir danken dir, dass du immer und überall bei uns bist. Sei auch bei den Menschen, um die wir uns Sorgen machen. Lass uns allen ein Licht aufgehen, wenn es dunkel um uns ist. Amen
Vaterunser
Und nun beten Sie das Gebet, das alle Christen miteinander verbindet:
Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Segen
Geben Sie Gottes gute Kraft weiter. Fassen Sie sich an den Händen und sprechen Sie:
Wenn es dunkel ist, sei Gott unser Licht.
Wenn wir Angst haben, sei Gott unser Schutz.
Wenn wir einsam sind, sei Gott der Freund an unserer Seite.
So begleite uns Gott auf allen unseren Wegen. Amen.
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Wir hoffen, Ihnen und Ihrer Familie hat diese Andacht gutgetan.
Wenn Sie mögen, machen Sie doch ein Foto von Ihrem Bastelfisch und stellen Sie es auf https://padlet.com/vikar_alexander_barth/84dzima7ozi83eii
Fragen, Anregungen und Verbesserungsvorschläge richten Sie bitte an
vikar.barth@paulusgemeinde-halle.de.
Wir wünschen Ihnen einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in die neue Woche.
Das Team der Familienandachten aus der Paulusgemeinde Halle
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Ausblick: Für die nächste Andacht brauchen Sie Kresse-Samen.
Hausandacht zum 3. Sonntag nach Epihanias, 24. Januar 2021
Wir freuen uns, dass diese Hausandacht den Weg zu Ihnen gefunden hat. Gönnen Sie sich einen Moment Ruhe. Nehmen Sie sich Zeit für diesen geistlichen Impuls. Wenn Sie mögen, sprechen Sie die Gebete laut, und wenn Sie das Lied kennen, singen Sie es. Zünden Sie eine Kerze an, denn Jesus Christus, das Licht der Welt, ist bei Ihnen.
Eröffnung
Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen
Psalmgebet
HERR, neige deine Ohren und erhöre mich;
denn ich bin elend und arm.
Hilf du, mein Gott, deinem Kind, das sich verlässt auf dich.
Weise mir, HERR, deinen Weg, dass ich wandle in deiner Wahrheit.
Ich danke dir, Herr, mein Gott, von ganzem Herzen
und ehre deinen Namen ewiglich.
Denn deine Güte ist groß über mir,
du hast mein Leben errettet aus der Tiefe des Todes.
Du, Herr, Gott, bist barmherzig und gnädig,
geduldig und von großer Güte und Treue.
Wende dich zu mir und tu ein Zeichen an mir,
dass mir's wohlgehe, weil du mir beistehst und mich tröstest.
(aus Psalm 86, einem Gebet in Bedrängnis)
Biblische Geschichte: Rut 1
Vor einer Hungersnot war Noomi mit ihrer Familie aus ihrer Heimatstadt Bethlehem ins Ausland, nach Moab, geflohen. Dort fand sie einen Mann und beide waren sehr glücklich, als Noomi zwei Söhne bekam.
Jahre vergehen. Die Söhne haben geheiratet. Da bricht das Unheil über die Familie herein. Noomis Mann stirbt. Und kurze Zeit später muss sie auch um ihre Söhne trauern. Sie ist nun eine mittellose Witwe.
Als sie hört, dass Gott die Hungersnot in Betlehem beendet hat, hofft sie auf die helfende Solidarität ihrer Großfamilie und bricht zur Rückkehr auf. Ihre Schwiegertöchter schickt sie zurück in deren Familien, doch Rut antwortet auf Noomis Drängen:
16 Bedränge mich nicht, dass ich dich verlassen und von dir umkehren sollte. Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott.
17 Wo du stirbst, da sterbe ich auch, da will ich auch begraben werden. Nur der Tod wird mich und dich scheiden.
18 Als Noomi nun sah, dass sie festen Sinnes war, mit ihr zu gehen, ließ sie ab, ihr zuzureden.
19 So gingen die beiden miteinander, bis sie nach Bethlehem kamen.
Impuls
Ausgerechnet heute. Seit Wochen fiebert Marvin auf diesen Tag hin. Ganz intensiv hat er sich auf das Vorstellungsgespräch vorbereitet. Und ausgerechnet heute verstaucht er sich den Knöchel. Mit dem Fahrrad kommt er nun auf jeden Fall nicht zu seinem Termin. Wie gut, dass er seinen Freund Andy hat. Der nimmt sich kurzerhand den Nachmittag frei und fährt Marvin zu seinem Gespräch.
Das nennt man Freundschaft, wenn zwei sich finden,
sich verbinden – für eine Zeit.
Das nennt man Freundschaft, wenn zwei sich tragen
und nicht fragen, was bringt es ein.
Kaum einen Tag war ihre Familie in der Quarantäne, schon kam der Anruf von ihrer besten Freundin Lena: „Wenn ihr irgendetwas braucht, sag einfach Bescheid. Und nicht nur bei den wichtigen Sachen… Auch wenn die Kinder ein neues Buch brauchen, weil sie die eigenen schon alle kennen… Oder wenn euch noch ein Tütchen Backpulver fehlt, um gemeinsam was zu backen… Sag Bescheid, ich bringe es euch vorbei. Das ist kein Problem.“
Das nennt man Freundschaft, wenn zwei sich finden,
sich verbinden – für eine Zeit.
Das nennt man Freundschaft, wenn zwei sich tragen
und nicht fragen, was bringt es ein.
Für Noomi ist es ein Weg ins unbekannte. Klar geht es in ihre Heimat, aber wie es dort sein wird… sie weiß es nicht. Auf jeden Fall wird es nicht einfach, so viel steht fest. Das will sie niemandem zumuten. Deshalb schickt sie ihre Schwiegertochter Rut zurück in deren Familie. So gehört es sich. So muss es sein. Was sollte Rut auch in Israel wollen. Sie ist Moabiterin – gehört zu einem anderen Volk, glaubt an andere Götter. Sie ist jung genug, sie wird ihren Weg finden. Warum sollte sie sich mit einer alten Frau wie Noomi abgeben.
Doch Rut denkt überhaupt nicht daran, zurück in ihre Familie zu gehen. Sie setzt sich über die Gepflogenheiten hinweg und bleibt bei Noomi. Sie nimmt den schweren Weg auf sich. Sie begleitet ihre verwitwete Schwiegermutter. Dabei lässt sie sich auch nicht von den Grenzen zwischen Völkern oder den verschiedenen Religionen aufhalten. Warum tut sie das?
Sie stellt sich selbst in den Dienst von Noomi, die ihre Hilfe mehr als gut gebrauchen kann. Sie identifiziert sich mit Noomi und bleibt an ihrer Seite. Sie macht Noomis Weg für ein Stück zu ihrem Weg. Und so brechen beide Frauen auf. In eine ungewisse Zukunft. Aber gemeinsam. Wie bezeichnend, dass Ruts Name so ähnlich klingt wie das hebräische Wort für „Freundin“.
Das nennt man Freundschaft, wenn zwei sich finden,
sich verbinden – für eine Zeit.
Das nennt man Freundschaft, wenn zwei sich tragen
und nicht fragen, was bringt es ein.
Die Freundschaftsikone habe ich in Taizé entdeckt. Sie zeigt Christus und Menas, einen koptischen Christen aus dem 7. Jahrhundert. Menas steht stellvertretend für alle Glaubenden. So erzählt die Ikone etwas von der Freundschaft, die Christus jedem anbietet. Christus kommt zu mir und steht an meiner Seite. Er identifiziert sich mit mir – wird ein Mensch wie ich. Er überwindet alle Grenzen; alles was mich von ihm noch trennt, lässt er hinter sich. Er kommt zu mir und geht meine Wege mit. Mit ihm zusammen schaue ich zuversichtlich nach vorn, was auch immer dort auf mich zukommt. Mit ihm wage ich den nächsten Schritt.
Das nennt man Freundschaft, wenn zwei sich finden,
sich verbinden – für eine Zeit.
Das nennt man Freundschaft, wenn zwei sich tragen
und nicht fragen, was bringt es ein.
Amen.
Gebet
Liebender Gott,
so wie ein guter Freund uns begleitet und eine gute Freundin für uns da ist, so bist du an unserer Seite und in unserer Nähe.
Dafür danken wir dir und bitten:
Sei bei den Verbitterten, die niemanden an sich heranlassen und sich von aller Welt verraten fühlen. Zerbrich mit deiner Liebe ihr Gefängnis der Einsamkeit.
Sei bei den Kranken, bei denen die sich nach einer heilsamen Berührung sehnen. Lege deinen Arm um sie und lass sie bei dir geborgen sein.
Sei bei den Befreundeten und den Liebenden, die für die Menschen in ihrer Umgebung da sind. Stärke sie in ihrer Hingabe und erfülle ihr Leben mit Freude und Glück.
Sei bei uns mit deiner Hilfe und deinem guten Geist. Hilf uns, etwas von dem weiterzugeben, was wir aus der Fülle deiner Liebe schöpfen.
Amen.
Vaterunser
Lied „Der Morgenstern ist aufgedrungen“ (EG 69)
1. Der Morgenstern ist aufgedrungen,
er leucht’ daher zu dieser Stunde
hoch über Berg und tiefe Tal,
vor Freud singt uns der lieben Engel Schar.
3. Christus im Himmel wohl bedachte,
wie er uns reich und selig machte
und wieder brächt ins Paradies,
darum er Gottes Himmel gar verließ.
4. O heilger Morgenstern, wir preisen
dich heute hoch mit frohen Weisen;
du leuchtest vielen nah und fern,
so leucht auch uns, Herr Christ, du Morgenstern!
Segensgebet
Gott, ich vertraue mich deiner Hilfe und Begleitung an.
So sei und bleibe bei mir auf allen meinen Wegen.
Amen.
Downloads
Lasst die Kinder zu mir kommen!“
Eine Hausandacht für Familien am 24. Januar 2021
Wir freuen uns, dass diese Hausandacht den Weg zu Ihnen gefunden hat und dass Sie mit Ihrer Familie nun diesen kleinen Gottesdienst feiern wollen. Bevor Sie mit der Andacht beginnen, sollten Sie vorbereiten, was Sie gleich brauchen werden.
Lesen Sie sich vorab die Geschichte durch, damit Sie sie dann gut erzählen können. Wenn Sie eine Kinderbibel haben, die Sie gern benutzen, können Sie auch schauen, ob Sie die Geschichte dort finden. Um die Geschichte mit Ihren Kindern nachzuspielen, brauchen Sie einige Figuren: einen Jesus, ein paar Jünger, Eltern mit ihren Kindern. Gern können Sie gemeinsam mit Ihren Kindern die Playmobil-Kiste durchforsten, wer sich wofür eignet. Legen Sie die Figuren bereit, aber so, dass sie erst später die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Um sich die Lieder für diese Andacht in Erinnerung zu rufen, finden Sie hier hilfreiche Links: https://padlet.com/vikar_alexander_barth/84dzima7ozi83eii
Bereiten Sie einen Tisch vor, um den Sie sich mit Ihrer Familie versammeln. Stellen Sie eine Kerze auf den Tisch und legen Sie Zündhölzer oder ein Feuerzeug bereit. Wenn Sie ein Kreuz haben, legen Sie es mit den auf den Tisch, als Zeichen für Jesus, der gekreuzigt wurde und auferstanden ist. Stellen Sie einige Teelichte bereit.
Schaffen Sie sich eine störungsfreie Atmosphäre. Stellen Sie das Telefon aus, legen Sie das Smartphone zur Seite. Sie haben sich diese Ruhe verdient!
Wenn alles vorbereitet ist, versammeln Sie sich mit Ihrer Familie um den Tisch. Die Andacht kann beginnen. Wir wünschen Ihnen eine gesegnete Zeit.
Eröffnung
Zünden Sie die große Kerze an. Sprechen Sie dabei:
Ich zünde diese Kerze an, damit ihr Licht scheint. Gott ist das Licht der Welt. Er ist hier und sein Licht scheint für uns.
Lied „Die Kerze brennt“
Singen Sie gemeinsam:
Die Kerze brennt, ein kleines Licht, wir staunen und hören: „Fürchte dich nicht“, erzählen und singen, wie alles begann, in Gottes Namen fangen wir an.
Gebet
Sprechen Sie miteinander das Gebet:
Wo ich gehe, wo ich stehe, bist du, Gott, bei mir.
Wenn ich dich auch niemals sehe, weiß ich dennoch: Du bist hier.
Amen
Geschichte „Jesus und die Kinder“
Erzählen oder lesen Sie die Geschichte vor. Dabei stellen Sie die Figuren auf den Tisch. Im Anschluss können die Kinder die Geschichte nachspielen, um das Gehörte zu verinnerlichen.
Jesus und seine Freunde sitzen am Brunnen. Sie ruhen sich in der Abendsonne aus. Zwei Freunde unterhalten sich: „Das war heute wieder ein anstrengender Tag. So viele Leute sind zu uns gekommen.“ Der andere stimmt zu: „Ja, genau. So viele Leute. Und alle wollten etwas von Jesus wissen. Ganz viele Fragen haben sie ihm gestellt. Aber jetzt ist endlich Ruhe. Das tut gut.“
Plötzlich aber hat die Ruhe ein Ende. Eine Schar Kinder kommt angerannt. Mütter und Väter sind auch dabei. Sie laufen direkt auf Jesus und seine Freunde zu. „Bist du Jesus?“, fragt ein kleiner Junge. „Was machst du hier?“, will ein Mädchen wissen. „Mama hat gesagt, du segnest uns“, sagt ein drittes Kind.
Einer von Jesu Freunden springt auf. „Was soll das?“, schimpft er und sieht die Mutter böse an. „Jesus ist nicht dazu da, um Kinder zu segnen! Und außerdem wissen die Kinder noch gar nicht über Gott Bescheid.“
Jetzt ist es Jesus, der ärgerlich wird: „Was redet ihr in diesem Ton mit den Kindern und ihren Eltern!“, schimpft er. Seine Freunde erschrecken. So ärgerlich erleben sie Jesus nur selten.
„Lasst die Kinder zu mir kommen und hindert sie nicht daran“, sagt Jesus mit fester Stimme.
„Ihr glaubt wohl, ein Kind hat bei Gott nichts zu suchen, weil es nichts vorweisen kann. Aber Gottes Nähe muss sich kein Mensch erst verdienen. Ihr habt doch gesehen: Die Kinder sind einfach zu mir gekommen. Gott freut sich über so viel Vertrauen. Das solltet auch ihr lernen.“
Jesus setzt sich auf die Erde. Ein Kind nach dem anderen kommt zu ihm. Jesus nimmt jedes der Kinder in den Arm. Jedem legt er seine Hand auf den Kopf und sagt: „Gott freut sich über dich und lässt dich nicht allein.“
Zum Nachdenken für die Eltern
In welchen Situationen geht es nicht ohne Vertrauen?
Wo ist das aber auch manchmal schwierig?
Sie können Ihre Gedanken mit anderen Eltern teilen: https://padlet.com/vikar_alexander_barth/84dzima7ozi83eii
Lied „Kindermutmachlied“
La la la…
Wenn einer sagt: „Ich mag dich du, ich find' dich ehrlich gut“,
Dann krieg' ich eine Gänsehaut und auch ein bisschen Mut.
La la la…
Wenn einer sagt: „Ich brauch dich du, ich schaff es nicht allein",
Dann kribbelt es in meinem Bauch, ich fühl' mich nicht mehr klein.
La la la…
Wenn einer sagt: „Komm geh mit mir, zusammen sind wir was“,
Dann werd' ich rot, weil ich mich freu, dann macht das Leben Spaß.
La la la…
Gott sagt zu dir: „Ich hab dich lieb und wär' so gern dein Freund.
Und das, was du allein nicht schaffst, das schaffen wir vereint.“
La la la…
Gebet
Für das Gebet brauchen Sie die Teelichte. Überlegen Sie, an wen Sie und Ihre Kinder denken und für wen Sie beten wollen. Für jede und jeden wird eine Kerze angezündet. Größere Kinder können das natürlich selbst machen. Es ist auch wunderbar, wenn Kerzen für sämtliche Großeltern und die Kindergärtnerinnen brennen. Zünden auch Sie eine Kerze an, für Menschen, die Ihnen am Herzen liegen, für Probleme und Dunkelheiten, in denen Gottes Licht guttut. Und keine Sorge: Sie müssen nicht an alle denken. Es gibt noch ganz viele andere Hausandachten…
Wenn Ihnen nichts mehr einfällt oder alle Teelichte brennen, sprechen Sie folgendes Gebet:
Lieber Gott, wir legen dir die Menschen ans Herz, die uns wichtig sind, um die wir uns sorgen und die dein Licht brauchen. Sei du bei ihnen, wie du auch bei uns bist. Amen
Vaterunser
Und nun beten Sie das Gebet, das alle Christen miteinander verbindet:
Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Segen
Geben Sie Gottes gute Kraft weiter. Fassen Sie sich an den Händen und sprechen Sie:
Gott ist wie eine Mutter, die uns in den Arm nimmt und uns tröstet. Gott ist wie ein Vater, der uns trägt, wenn wir nicht mehr weitergehen können. So begleite und trage uns Gott auf allen unseren Wegen. Amen.
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Wir hoffen, Ihnen und Ihrer Familie hat diese Andacht gutgetan.
Wenn Sie mögen, machen Sie doch ein Foto von Ihrem Andachtstisch und stellen Sie es auf https://padlet.com/vikar_alexander_barth/84dzima7ozi83eii
Fragen, Anregungen und Verbesserungsvorschläge richten Sie bitte an
vikar.barth@paulusgemeinde-halle.de.
Wir wünschen Ihnen einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in die neue Woche.
Das Team der Familienandachten aus der Paulusgemeinde Halle
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Downloads:
Hausandacht für Familien zum 24.1.2021 zum Ausdrucken
Hausandacht für Familien zum 24.1.2021 zum Lesen am Bildschirm
Hausandacht zum 2. Sonntag nach Epiphanias, 17.1.2021
von Pfarrer Friedhelm Kasparick
Wir freuen uns, dass diese Hausandacht den Weg zu Ihnen gefunden hat. Gönnen Sie sich einen Moment Ruhe. Nehmen Sie sich Zeit für diesen geistlichen Impuls. Wenn Sie mögen, sprechen Sie die Gebete laut, und wenn Sie das Lied kennen, singen Sie es. Zünden Sie eine Kerze an, denn Jesus Christus, das Licht der Welt, ist bei Ihnen.
Eröffnung
Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen
Psalmgebet
1 Lobe den HERRN, meine Seele! HERR, mein Gott, du bist sehr groß; in Hoheit und Pracht bist du gekleidet. 2 Licht ist dein Kleid, das du anhast. 13 Du tränkst die Berge von oben her, du machst das Land voll Früchte, die du schaffest. 14 Du lässest Gras wachsen für das Vieh und Saat zu Nutz den Menschen, dass du Brot aus der Erde hervorbringst, 15 dass der Wein erfreue des Menschen Herz und sein Antlitz glänze vom Öl und das Brot des Menschen Herz stärke.
24 HERR, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter.
(aus Psalm 104)
Biblische Lesung
Die Hochzeit zu Kana (Johannes 2, 1-11)
Und am dritten Tage war eine Hochzeit in Kana in Galiläa, und die Mutter Jesu war da. Jesus aber und seine Jünger waren auch zur Hochzeit geladen. Und als der Wein ausging, spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. Jesus spricht zu ihr: Was geht's dich an, Frau, was ich tue? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.
Seine Mutter spricht zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut.
Es standen aber dort sechs steinerne Wasserkrüge für die Reinigung nach jüdischer Sitte, und in jeden gingen zwei oder drei Maße. Jesus spricht zu ihnen: Füllt die Wasserkrüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis obenan. Und er spricht zu ihnen: Schöpft nun und bringt's dem Speisemeister! Und sie brachten's ihm. Als aber der Speisemeister den Wein kostete, der Wasser gewesen war, und nicht wusste, woher er kam – die Diener aber wussten's, die das Wasser geschöpft hatten –, ruft der Speisemeister den Bräutigam und spricht zu ihm: Jedermann gibt zuerst den guten Wein und, wenn sie betrunken werden, den geringeren; du aber hast den guten Wein bis jetzt zurückbehalten. Das ist das erste Zeichen, das Jesus tat, geschehen in Kana in Galiläa, und er offenbarte seine Herrlichkeit. Und seine Jünger glaubten an ihn.
Impuls
Nur ein Wort brauchte Jesus zu sagen, und das Wunder geschah: Wasser verwandelte sich in Wein, aus dem Lebensmittel wurde Festfreude. Ich bin an Konstantin Weckers Lied: „Genug ist nicht genug“ erinnert, in dem es heißt: „selbst das Abflusswasser schmeckt nach Wein..“. Was bisher eintönig und fade erscheint, kann Jesus in Belebendes, Aufblühendes verwandeln. Voraussetzung für sein verwandelndes Eingreifen aber ist das Wort, das Jesu Mutter den Dienern sagte: "Was er euch sagt, das tut!" .
Täter des Wortes sein und in der Nachfolge Jesu leben, das können wir auch mit Abstandsregeln und behördlichen Auflagen. Möge sich in unserem Leben immer wieder das Wunder von Kana wiederholen, nämlich, dass aus etwas Alltäglichem und Gleichförmigen, wie einem Telefonat, einem Brief oder einem Spaziergang etwas Besonderes und Anregendes werden kann, dass sich das Wasser unserer alltäglichen Mühen in Wein der Begeisterung verwandelt und dass sich unser Leben, das manchmal wie Wasser eintönig dahinfließt, wieder zu einem Fest wird. Gebe Gott uns dazu seinen Segen.
Amen
Gebet
Guter Gott ,
wie dein Sohn damals das alltägliche Wasser in kostbaren Wein verwandelt hat, verwandle du unseren Alltag in wertvolle Lebenszeit. Lass uns zu Tätern des Wortes werden und schenke uns die Lebensfreude und die Gemeinschaft wieder. Hilf allen, die an der Pandemie leiden und zeige du uns Wege aus der Not.
Vaterunser
Lied
Wenn das Brot, das wir teilen, als Rose blüht
Und das Wort, das wir sprechen, als Lied erklingt
Dann hat Gott unter uns schon sein Haus gebaut
Dann wohnt er schon in unserer Welt
Ja, dann schauen wir heut schon sein Angesicht
In der Liebe die alles umfängt
In der Liebe die alles umfängt
Wenn die Hand, die wir halten, uns selber hält
Und das Kleid, das wir schenken, auch uns bedeckt
Dann hat Gott unter uns schon sein Haus gebaut
Dann wohnt er schon in unserer Welt
Ja, dann schauen wir heut schon sein Angesicht
In der Liebe die alles umfängt
In der Liebe die alles umfängt
Wenn das Leid, das wir tragen, den Weg uns weist
Und der Tod, den wir sterben, vom Leben singt
Dann hat Gott unter uns schon sein Haus gebaut
Dann wohnt er schon in unserer Welt
Ja, dann schauen wir heut schon sein Angesicht
In der Liebe die alles umfängt
In der Liebe die alles umfängt
Segen
Gott sei bei uns in unbekannter Zukunft. Was unbegreiflich für uns ist, führe er zu einem guten Ende.
Gott segne uns, heute , morgen und Ewigkeit. Amen
Predigt am 1. Sonntag nach Epiphanias (10. 1. 2021) zu Römer 12, 1-3
Liebe Gemeinde, was für aufgeschreckte Zeiten sind das! Der Lockdown verlängert, wieder einmal. Mit all dem Ärger über die neuen Einschränkungen. Mit all der Virusangst.
Das Weihnachtsfest und der Jahreswechsel, so still dieses Mal. Doch die erregten Diskussionen davor, auch in der Paulusgemeinde. Noch einen Tag vor Heiligabend kamen harsche Mails, wie unverantwortlich es sei, jetzt in die Kirche einzuladen. Und es gab Dankesbriefe, dass nicht alles abgesagt wird.
Der Epiphaniasgottesdienst fiel allerdings doch ins Wasser. Schade um die Ideen der Jungen Gemeinde, ihr Weihnachtsspiel war immer besonders spannend.
Und wie wird es weitergehen? Wann dürfen die Kinder wieder in die Schule? Wann kann ich endlich zum Friseur? Wann dürfen Gastwirte, Künstlerinnen, Händler und so viele andere wieder ihrer Arbeit nachgehen? Soviel Unklarheit, solche aufgeschreckten Zeiten!
Das Epiphaniasfest selbst ist jedoch nicht ausgefallen. Gottes Licht ist erschienen in der Welt,
ob nun mit oder ohne Gottesdienst. Auch die heiligen drei Könige sind angekommen beim Kind in der Krippe, wie die Bibel zu berichten weiß. Und der Apostel Paulus findet beruhigende Worte im Römerbrief, damit wir nicht weiter so aufgescheucht durch das neue Jahr stolpern. Gottes Licht wirken lassen. Halt finden. Mit Ruhe und innerer Stärke durch die unsicheren Zeiten gehen. Drei Tipps hat er, wie das gelingen kann. Sprich Paulus, wir sind gespannt. Wir hängen förmlich an deinen Lippen!
Ich ermahne euch, Brüder und Schwestern, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr euern Leib hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst.
Da rätseln wir und kämpfen mit- und gegeneinander, ob nun Gottesdienste stattfinden dürfen. Ob wir zusammenkommen dürfen in der Kirche, mit Abendmahl oder ohne, mit Gesang oder nicht, und Paulus sagt: Verbeißt euch nicht in dieser Sache. Natürlich ist das nicht egal, aber das Seelenheil hängt auch nicht daran. Die wichtigste Frage ist nicht, ob wir hier in der Kirche sitzen. Wichtig ist, dass wir uns einsetzen mit Leib und Seele, mit Haut und Haar für das, was Gott am Herzen liegt. Das ist ein vernünftiger, ein guter, ja unentbehrlicher Gottesdienst.
Und was ist Gott wohlgefällig, wie Paulus schreibt? Da gibt die Jahreslosung Antwort, klar und eindeutig: Seid barmherzig, wie auch Gott barmherzig ist! Nicht auftrumpfen, nicht gewinnen wollen um jeden Preis, nicht abweisend und kalt sein. Sich anrühren lassen. Mitfühlen. Sehen, was der andere braucht. Nicht Wunden aufreißen, sondern verbinden. Einander stärken. Das ist das Gebot der Stunde. Das brauchen wir gerade jetzt. Das ist Gottesdienst im Jahr des Herrn 2021.
Wie vorausschauend du doch bist, Paulus! Das sei unser Einsatz, unser Opfer in diesem Jahr, und dann ist viel gewonnen. Aber der Apostel hat noch mehr auf der Pfanne.
Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.
Stellt euch nicht dieser Welt gleich, sagt er. Seid ein bisschen anders. Seid unabhängiger, seid freier, reitet nicht auf jeder Welle mit.
Und wie ist die Welt gerade? Sie pendelt zwischen Angststarre und Verleugnung, sich einschließen in seiner desinfizierten Zelle und Querdenkerdemo.
Das Wort „prüfen“ fällt mir auf, das ist so schön nüchtern. Prüfen, was Fakt ist. Prüfen, was hilft. Und wieder: was Gott will. Und das wird so wunderbar erklärt: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.
Das ist doch eine schöne Aufgabe: Das Gute suchen in diesem Jahr. Davon ausgehen, dass es das gibt. Und dann fündig werden. Sich daran freuen. Und wenn es nicht da ist? Selber tun! Das geht immer. Was das konkret ist: Da fällt Ihnen schon was ein. Und für die Ästheten gibt’s das Vollkommene: Auch das ist vorhanden und will entdeckt und bewundert werden.
Wenn wir uns nicht dieser Welt gleichstellen, in der so viel geschimpft und gemeckert und an niemandem ein gutes Haar gelassen wird, dann suchen wir das Gute und Vollkommene und weisen andere darauf hin.
So kommt man besser durch schwierige Zeiten, da hat Paulus schon recht. So entdeckt man das Epiphaniaslicht, auch unter widrigen Umständen. Und einen letzten Tipp gibt es noch. Sprich, Paulus, wir sind ganz Ohr!
Denn ich sage durch die Gnade, die mir gegeben ist, jedem unter euch, dass niemand mehr von sich halte, als sich’s gebührt, sondern dass er maßvoll von sich halte, wie Gott einem jeden zugeteilt hat das Maß des Glaubens.
Auch das ist nochmal starker Tobak und bürstet die Welt, wie wir sie gewöhnt sind, gegen den Strich. Nicht mehr von sich halten, als sich’s gebührt. Sich nicht über andere stellen. Nicht alles besser wissen. Denn wer weiß schon genau, was das Richtige ist in einer Pandemie. Sicher, ich habe meine Meinung. Und die ist gedeckt mit Lebenserfahrung. Aber du bist auch schon eine Weile auf der Welt und hast gute Gründe für deine Sicht der Dinge.
Man darf unsicher sein und suchen und sich vortasten. Und auch die andere muss nicht auf alles eine Antwort haben. Gestehen wir das einander zu. Auch denen, die uns regieren. Die die Gesetze machen. Die in der Kirche bestimmen. Und uns selbst. Wir müssten dann mehr Unsicherheit aushalten. Doch es wäre ein wärmerer, ein freundlicherer Ton unter uns.
Das Maß, dass Gott uns zugeteilt hat. Das menschliche Maß, nicht das perfekte. Wer das annimmt und anerkennt, wird selbst menschlicher. Danke, Paulus, du bist ein kluger Mann! So kommen wir weiter in diesem Jahr.
Epiphanias. Erscheinung. Gottes Licht erscheint und ist auch hinter dunklen Wolken zu entdecken.
Die heiligen drei Könige haben es entdeckt im Stern, der ihnen den Weg gezeigt hat. Die Hirten haben es entdeckt im Leuchten der Engel. Die Gemeinde in Rom hat es entdeckt im langen und klugen Brief des Apostels Paulus.
Gebt euch hin, mit Leib und Seele, für das Gute! Das sei euer Gottesdienst. – Und die Gemeinde blühte auf, und Gottes Licht war da.
Stellt euch der Welt nicht gleich. Macht nicht einfach, was alle machen. Dient Gott und seiner Liebe und sonst niemandem. Seid frei! – Und Gottes Licht strahlt heller als zuvor.
Und übernehmt euch nicht und übertrumpft euch nicht gegenseitig. Lasst einander gelten, so kann jeder leuchten! – Und Gottes Licht, auch in uns, ist nicht mehr zu übersehen.
So war es im Stall von Bethlehem. So war es in Rom zur Zeit des Paulus. So möge es unter uns sein in dieser Epiphaniaszeit. So mögen wir Gelassenheit und Frieden finden in diesem Jahr. Amen.